Dritter Besuch in Berlin Selenskyj soll am Dienstag im Bundestag sprechen
07.06.2024, 00:50 Uhr Artikel anhören
Selenskyj und seine Frau Olena Selenska bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag des D-Day in Frankreich.
(Foto: dpa)
Seit Kriegsbeginn kommt der ukrainische Präsident zweimal nach Berlin. Nächste Woche könnte ein dritter Besuch folgen. Laut einem Zeitungsbericht wird Selenskyj dann auch zu den Abgeordneten im Parlament sprechen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) am Dienstag nach Berlin und soll auch eine Rede im Bundestag halten. Anlass dürfte die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine sein, die das Auswärtige Amt kommende Woche in der Hauptstadt ausrichtet. Es war bereits spekuliert worden, ob Selenskyj auch selbst anreisen würde.
Laut der F.A.Z. hatte unter anderem der Vorsitzende der Deutsch-Ukrainischen Parlamentariergruppe, der Grünen-Politiker Robin Wagener, für eine Bundestags-Ansprache Selenskyjs geworben. "Die Gelegenheit für eine Rede im höchsten deutschen Parlament wäre ein wichtiges Zeichen unserer Solidarität und Freundschaft mit der Ukraine und Ausdruck unseres Respekts für die Leistungen des Landes", heißt es demnach in einem Schreiben an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Es wäre der dritte Besuch Selenskyjs in Berlin seit Kriegsausbruch. Zuletzt traf er sich dort im Februar mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Im Bundestag würde er aber zum ersten Mal persönlich sprechen. Die Abgeordneten müssten dafür zu einer Sondersitzung zusammenkommen.
Derzeit ist Selenskyj in Frankreich, heute wird ihn Präsident Emmanuel Macron im Élysée-Palast empfangen. Bei einem Treffen mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sollen mehrere Verträge unterzeichnet werden. In einem Fernsehinterview hat Macron der Ukraine am Abend die Lieferung von Kampfjets des Typs Mirage 2000-5 zugesagt. Ab dem Sommer wolle man ukrainische Piloten in Frankreich ausbilden, kündigte der Präsident an.
Bei der Wiederaufbaukonferenz in Berlin, zu der gut 1500 Gäste aus den verbündeten Staaten der Ukraine erwartet werden, dürfte es angesichts der massenhaften russischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur des Landes vor allem um schnelle Nothilfe gehen.
Quelle: ntv.de, ino