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Für Soldaten an Ukraine-Front Seoul: Diese Gegenleistung bekommt Nordkorea von Russland

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Ein Luftabwehrsystem Panzir-1: Von russischen Technologien soll nun Nordkorea profitieren.

Ein Luftabwehrsystem Panzir-1: Von russischen Technologien soll nun Nordkorea profitieren.

(Foto: imago/imagebroker)

Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass sich mehr als 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden. Nun will Seoul auch wissen, was Putin als Gegenleistung für Kim lockermacht: Die Luftabwehr des isolierten Landes wird gestärkt.

Russland hat seinem engen Verbündeten Nordkorea nach südkoreanischen Angaben Flugabwehrraketen im Gegenzug für nordkoreanische Soldaten geliefert. Es sei festgestellt worden, "dass Ausrüstung und Flugabwehrraketen zur Verstärkung des schwachen Luftabwehrsystems Pjöngjangs an Nordkorea geliefert" worden seien, erklärte der Nationale Sicherheitsberater Südkoreas, Shin Won-sik.

Nordkorea und Russland, beide vom Westen sanktioniert, haben ihre Beziehungen seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verstärkt. Ukrainischen, südkoreanischen und westlichen Regierungsangaben zufolge entsandte Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten nach Russland, die im Kampf gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen. Zudem vereinbarten beide Länder einen Verteidigungspakt, der dem jeweils anderen im Angriffsfall militärischen Beistand zusichert.

Seoul meldete vergangene Woche, nordkoreanische Soldaten seien bereits aktiv an Kampfhandlungen nahe der Grenze zur Ukraine beteiligt. Pjöngjang hat die Entsendung abgestritten.

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Zuvor hatte Lim Soo Ho, Analyst bei einer vom südkoreanischen Geheimdienst betriebenen Denkfabrik, gesagt, Nordkorea könne für die Entsendung seiner Truppen gegen die Ukraine pro Jahr umgerechnet zwischen 303 Millionen und 1,2 Milliarden Euro erhalten, wenn man die Gelder zugrunde lege, die Russland bislang ausländischen Söldnern zahlt. Dies sei zwar ein bedeutendes Einkommen für Nordkorea, dessen Wirtschaft unter internationalen Sanktionen wegen Kims Atom- und Raketenprogramm leidet. Die Summe sei aber womöglich geringer als die Einnahmen, die Pjöngjang durch illegale Kohleexporte oder die Lieferung von Militärgütern an Russland erziele.

Lim sagte, dies deute darauf hin, dass es Nordkorea bei der Truppenentsendung weniger um Geld als um den Erwerb russischer Schlüsseltechnologien gehe, mit denen es sein Atomwaffen- und Raketenprogramm vorantreiben wolle. Nordkorea arbeitet an Interkontinentalraketen, die das US-Festland erreichen sollen.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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