Politik

"Es wird 4000 Särge geben" Separatisten lehnen Kapitulation ab

Die prorussischen Kämpfer wollen auf keinen Fall auf den Vorschlag aus Kiew eingehen.

Die prorussischen Kämpfer wollen auf keinen Fall auf den Vorschlag aus Kiew eingehen.

(Foto: AP)

Im Ukraine-Konflikt will Staatschef Poroschenko mit einer Feuerpause Frieden einleiten. Die Separatisten lehnen das Angebot ab. Es käme einer Kapitulation gleich. Stattdessen tobt im Osten des Landes "eine Schlacht, die es so bisher noch nicht gab".

Im Osten der Ukraine "tobt" nach Angaben von Militärvertretern "eine so schwere Schlacht, die in ihrem Ausmaß alles übertrifft, was es bisher gab". Es gebe Bericht, dass sowohl prorussische Separatisten und Regierungssoldaten Panzer in Stellung gebracht hätten. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.

Am frühen Morgen war es nahe der Stadt Krasni Liman zu schweren Kämpfen gekommen. Die Stadt ist seit Anfang des Monats unter Kontrolle der Regierungstruppen. Separatisten in der Region versuchten, die Absperrungen der Soldaten zu durchbrechen. Ein Regierungssprecher sagte, der "Einsatz gegen Terroristen" werde fortgesetzt. "Der Kampf geht weiter." Auf die Frage, ob tatsächlich bis zu 4000 Separatisten beteiligt seien, antwortete er: "Dann wird es 4000 Särge geben."

Entscheidung zwischen Krieg und Frieden

Poroschenko trifft sich mit seinen Militärs.

Poroschenko trifft sich mit seinen Militärs.

(Foto: AP)

Während das Parlament in Kiew offenbar noch heute über einen Vorschlag abstimmt, in den umkämpften Gebieten im Osten des Landes das Kriegsrecht einzuführen, will Präsident Petro Poroschenko mit einer einseitigen Waffenruhe einen Friedensprozess einleiten. Er werde schon bald eine sehr kurze Feuerpause verkünden, in der die prorussische Separatisten ihre Waffen abgeben und auf eine Amnestie hoffen könnten, sagte Poroschenko am Mittwoch in Kiew.

Die Aufständischen lehnten den Vorstoß des Staatschefs ab. "Sie stellen das Feuer ein, wir geben die Waffen ab und sie schnappen sich uns. Das ist sinnlos", sagte der Separatistenführer Denis Puschilin.

Russland kritisierte die Initiative als unzureichend. "Wir erwarten einen allumfassenden Waffenstillstand und keine kurze Feuerpause", sagte Außenminister Sergej Lawrow. Poroschenko müsse den Aufständischen einen Dialog anbieten und nicht deren Kapitulation fordern.

Atmosphäre ständiger Angst

UN-Beobachter warfen den Separatisten die Tötung von Zivilisten, Folter und weitere Verletzungen der Menschenrechte vor. Bewaffnete in den Regionen Donezk und Lugansk hätten eine Atmosphäre ständiger Angst geschaffen, heißt es in einem UN-Bericht der UN zur Überprüfung der Menschenrechtslage in der Ukraine.

Russland kritisierte diesen UN-Bericht als einseitig. Es sei "unbegründet und unannehmbar", die Schuld für das Blutvergießen in der früheren Sowjetrepublik allein den Aufständischen zu geben, sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch in Moskau. Bei der "Anti-Terror-Operation" der Regierungseinheiten seien auch viele Zivilisten ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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