Fest im Schloss Bellevue Steinmeier nennt Ehrenamtliche Vorbilder
08.09.2023, 17:04 Uhr Artikel anhören
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender winken während des Bürgerfestes des Bundespräsidenten vom Eingang des Schloss Bellevue den Besuchern zu.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im vergangenen Jahr fällt das Bürgerfest des Bundespräsidenten wegen eines Unwetters ins Wasser. In diesem Jahr kann die Feier wie gewohnt stattfinden. Im Garten des Schlosses Bellevue dankt Steinmeier rund 3000 Bürgern für ihr ehrenamtliches Engagement. "Sie alle hier sind Vorbilder", sagt er.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, Deutschland trotz der krisenhaften Zeiten nicht schlechter zu reden als es ist. Bei der Eröffnung des Bürgerfestes im Park seines Berliner Amtssitzes Schloss Bellevue dankte er zudem den ehrenamtlich engagierten Gästen für ihren Einsatz.
"Sie alle hier sind Vorbilder. Sie alle sind Mutmacher", sagte Steinmeier laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript. "Sie alle sind Deutschland. Sie stehen für die Vielen, die unser Land tagtäglich zusammenhalten. Sie sind das starke Rückgrat unserer Demokratie."
Dieses Fest finde nicht zu einer normalen Zeit statt. Viele Menschen machten sich Sorgen, er auch, sagte Steinmeier. "Ich mache mir Sorgen, weil es zu viele gibt, die unsere Demokratie schlechtreden und zu wenige, die sich dafür engagieren. Ich mache mir Sorgen wegen so viel Kleinmut und Verzagtheit in unserem Land - einem Land, das so viel besser ist, als wir uns im Alltag selbst zugestehen." Und er denke vor allem an die vielen Menschen, die sich dafür einsetzten, dass unsere Gesellschaft ein klein wenig besser werde - "und die dafür selten Applaus bekommen, sondern angefeindet oder angegriffen werden".
"Es ist Zeit für Zusammenhalt!"
Der Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender hatten rund 3000 ehrenamtlich engagierte Bürger aus ganz Deutschland zum Bürgerfest in den Park von Schloss Bellevue eingeladen. Sie wollten damit deren freiwillige Arbeit im Dienst der Gesellschaft würdigen.
Gemeinnützige Organisationen, Initiativen und Unternehmen informierten im Park des Schlosses über ihre Aktivitäten. Die Spannbreite des ehrenamtlichen Engagements reichte vom Umwelt- und Naturschutz über internationale Jugendarbeit bis hin zu Sport, Bildung, Sozial- und Kulturprojekten oder Inklusion.
Man müsse "alle diese Menschen, die sich reinhängen für andere, noch mehr ins Licht rücken", sagte Steinmeier. Die Zeiten seien zwar schwierig und herausfordernd. "Aber es sind keine Zeiten für Rückzug und Einigeln, für Missgunst und Rechthaberei! Es ist Zeit für Zusammenhalt!" Der Bundespräsident rief dazu auf, nicht zu vergessen, was Deutschland stark mache: "Menschlichkeit, Gemeinsinn, Anpacken und Zuversicht".
Mehr Gäste als üblich
Beim Bürgerfest wurde es in diesem Jahr voller als üblich. Denn unter den Eingeladenen waren auch die Gäste des vergangenen Jahres. Damals musste das Fest wegen eines Unwetters abgebrochen werden, kaum dass es begonnen hatte. Steinmeier hatte den enttäuschten Besuchern damals versprochen, sie in diesem Jahr wieder einzuladen.
So bekam auch Thorsten Boomhuis aus Nordhorn in Niedersachsen seine zweite Chance. Er hat seit Anfang 2020 den Verein "PingPongParkinson Deutschland" aufgebaut, der nach seinen Angaben inzwischen bundesweit rund 1400 Mitglieder zählt. Tischtennis könne Parkinson zwar nicht aufhalten, aber bremsen, erläuterte der 49-Jährige. Dass er nun nach der Enttäuschung im Vorjahr erneut eine Einladung erhielt, sei "natürlich toll", sagte er. "Das ist schon eine Ehre, hätte man ja auch nicht unbedingt machen müssen." Er sei kein Wetterprophet, meinte Steinmeier. "Aber mit dem Blick nach oben, traue ich mich zu sagen: Heute kommt diesem Bürgerfest kein Regen in die Quere."
Quelle: ntv.de, mes/dpa