Politik

Trump-Gefährte angeklagt Steve Bannon stellt sich dem FBI

Steve Bannon bei seiner Ankunft beim FBI in Washington.

Steve Bannon bei seiner Ankunft beim FBI in Washington.

(Foto: AP)

Bereits am Tag vor dem Kapitol-Sturm in Washington soll Steve Bannon gewusst haben, dass es zu Gewalt kommen würde. Der frühere Chefstratege von Ex-US-Präsident Donald Trump gilt als wichtiger Zeuge. Dem Untersuchungsausschuss bleibt er jedoch fern. Er wird deshalb festgenommen, kommt später aber frei.

Der einstige Chefstratege von Ex-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, hat sich nach einer Anklage wegen Missachtung des Kongresses den Behörden gestellt. Die Bundespolizei FBI teilte mit, Bannon sei im Washingtoner Büro der Behörde vorstellig geworden und festgenommen worden. Später erschien er vor einem Bundesgericht in Washington. US-Medien - darunter der Sender CNN und die "Washington Post" - berichteten, der zuständige Richter habe verfügt, dass Bannon nicht bis zum Prozess inhaftiert werde, sondern unter bestimmten Auflagen frei bleibe. Sein nächstes Erscheinen vor Gericht sei für Donnerstag angesetzt.

Bannon verließ das Gerichtsgebäude anschließend mit seinem Anwalt und gab sich kämpferisch. "Ich werde niemals nachgeben", sagte er. "Sie haben es mit dem Falschen aufgenommen." Er werde in die Offensive gehen und gegen die Anklage kämpfen.

Der 67-Jährige war am Freitag wegen Missachtung des Kongresses in zwei Fällen angeklagt worden. Bannon wird vorgeworfen, sich der Vorladung des Untersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses zur gewaltsamen Erstürmung des Kapitols widersetzt zu haben, wie das US-Justizministerium erklärte. Zudem habe er dem Gremium geforderte Dokumente nicht zur Verfügung gestellt. Im Falle einer Verurteilung könnte Bannon demnach pro Anklagepunkt eine Freiheitsstrafe von mindestens 30 Tagen und bis zu einem Jahr drohen.

Nachdem sich Bannon geweigert hatte, bei den Untersuchungen zu kooperieren, hatte das Repräsentantenhaus Ende Oktober mit der Mehrheit der Demokraten den Weg für strafrechtliche Schritte gegen ihn freigemacht. Die Entscheidung über eine mögliche Anklage lag daraufhin in der Verantwortung des Justizministeriums.

Anhänger des Republikaners Trump hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump musste sich wegen der Attacke einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende wurde er aber freigesprochen. Bannon wiederum wird verdächtigt, vorab Kenntnis von Plänen für gewaltsame Proteste gehabt zu haben. Er hatte am Vortag in seinem Podcast unter anderem gesagt: "Morgen bricht die Hölle los."

Quelle: ntv.de, hul/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen