Nato tritt Anti-IS-Allianz bei Stoltenberg begrüßt "klares Signal"
25.05.2017, 11:05 Uhr
Jens Stoltenberg sieht die Nato geschlossen im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus.
(Foto: AP)
Die Nato tritt dem US-geführten Bündnis gegen den IS bei. Dies sei weit mehr als ein symbolischer Schritt, betont Generalsekretär Stoltenberg. Vielmehr übernimmt in den Augen des Norwegers die Allianz die Koordinierung des Kampfes.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den bevorstehenden Beitritt des Bündnis zur internationalen Allianz gegen die Terrormiliz IS bestätigt. Nach Stoltenbergs Darstellung sei dies mehr als nur ein symbolischer Schritt. Das Bündnis werde nun als Koordinationsplattform für den Kampf gegen den IS dienen können, sagte der Norweger kurz vor dem Beginn des Nato-Gipfels. Stoltenberg bezeichnete den Beitritt als klares politisches Signal der Geschlossenheit.
Zudem werde die Allianz den Einsatz seiner Awacs-Flugzeuge zur Luftraumbeobachtung ausweiten und die Stelle eines Anti-Terror-Koordinators schaffen. Auch solle der Austausch von Geheimdienstinformationen ausgebaut werden. Mit dem Beitritt zur Anti-IS-Koalition kommt die Nato Forderungen der USA nach.
Deutschland sah diesen Schritt lange kritisch. Als Grund wurde genannt, dass ein Bündnisengagement die Konflikte in Syrien und dem Irak verschärfen oder zumindest Friedensbemühungen erschweren könnte. Zudem sei die Nato-Mitgliedschaft in der Koalition ohne Mehrwert, weil die einzelnen Nato-Staaten bereits heute Mitglied seien, hieß es.
Außenminister Sigmar Gabriel sagte, er unterstütze den Beitritt. Der SPD-Politiker schloss die Beteiligung des Bündnisses an Kampfhandlungen gegen den IS aber kategorisch ausgeschlossen. "Kampfhandlungen sind nicht der Auftrag der Nato. Sie ist ein Verteidigungsbündnis", sagte Gabriel.
Quelle: ntv.de, jog/dpa