Politik

54. Staat Afrikas entsteht Südsudan stimmt für Abspaltung

Mit überwältigender Mehrheit sprechen sich die Bewohner des Südsudan für eine Trennung vom Norden und für einen eigenen Staat aus. Sudans Präsident Baschir will das Votum respektieren und gute Beziehungen anstreben.

Die Südsudanesen sind zu einem klaren Ergebnis gekommen.

Die Südsudanesen sind zu einem klaren Ergebnis gekommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fast 99 Prozent der Südsudanesen haben in der einwöchigen Volksabstimmung über die Zukunft ihres Landes für einen eigenen Staat gestimmt. Nach dem vorläufigen Ergebnis stimmten 3,8 Millionen Wähler - das sind 98,8 Prozent - für die Unabhängigkeit. Nur knapp 45.000 Südsudanesen votierten für einen geeinten Sudan mit dem Norden. Die historische Volksabstimmung vom 9. bis 15. Januar war Teil des Friedensabkommens, das 2005 den blutigen Bürgerkrieg zwischen dem arabisch geprägten Norden und dem überwiegend von Schwarzafrikanern und Christen bewohnten Südsudan nach 21 Jahren beendet hatte. In dem Konflikt waren mehr als zwei Millionen Menschen ums Leben gekommen.

Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir hat bereits versichert, der Norden werde das Ergebnis der Abstimmung respektieren und gute Beziehungen zum Süden anstreben. Innenpolitisch gerät Al-Baschir wegen der absehbaren Teilung des bisher größten Landes Afrikas zunehmend unter Druck, Oppositionsparteien haben zu Massendemonstrationen nach dem Vorbild Tunesiens und Ägyptens aufgerufen.

Das endgültige Ergebnis des Referendums soll im Februar in Khartum bekanntgegeben werden. Angesichts des überwältigenden Votums für die Unabhängigkeit dürften Abweichungen von den vorläufigen Ergebnissen jedoch höchstens minimal sein. Mit der Gründung des unabhängigen Staates Südsudan entsteht der 54. afrikanische Staat.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen