Politik

McCain und Kouchner ohne Visa Syrien empört über "westliche Eindringlinge"

Syriens UN-Botschafter Baschar Dschafari hat sich bei Ban Ki Moon beschwert.

Syriens UN-Botschafter Baschar Dschafari hat sich bei Ban Ki Moon beschwert.

(Foto: REUTERS)

Weil ständig westliche Politiker und Diplomaten in Syrien ein und aus gehen, beschwert sich das Land beim UN-Generalsekretär über eine Verletzung seiner Souveränität. Der prominenteste Grenzverletzer heißt John McCain - und der gibt Kontra.

Syrien hat sich bei den Vereinten Nationen beschwert, weil westliche Politiker ohne Visa eingereist sein sollen. Unter anderem hätten US-Senator John McCain, ein US-Diplomat sowie der frühere französische Außenminister Bernard Kouchner auf diese Weise die syrische Souveränität verletzt. Der syrische UN-Botschafter in New York, Baschar Dschafari, forderte Generalsekretär Ban Ki Moon auf, die Regierungen der Heimatländer derer unter Druck zu setzen, die illegal nach Syrien eingereist seien.

Diese Staaten sollten "die nötigen Maßnahmen" gegen diese Personen ergreifen. Wie die Agentur Reuters in ihrer englischen Ausgabe berichtet, hat Dschafari Ende Dezember einen Brief an den Sicherheitsrat geschrieben, in dem er ausführt: "Das sind ganz offensichtlich Verletzungen sowohl der syrischen Souveränität als auch der Resolutionen des Sicherheitsrates zu Syrien."

Besonderen Anstoß nahm der syrische Diplomat dabei am Besuch von John McCain im Frühjahr 2013. Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat hatte sich in Syrien mit nicht näher benannten Rebellen getroffen. McCain hatte zuvor einen Einsatz der USA in Syrien gefordert. Später machte er sich für die Bewaffnung der Freien Syrischen Armee (FSA) stark, die gegen die Truppen der syrischen Regierung kämpft. Inzwischen spielt die FSA kaum noch eine Rolle, da islamistische Gruppen vom Ausland aufgerüstet wurden.

"Schandfleck auf dem Bewusstsein"

Kouchner besuchte Syrien im vergangenen November, US-Diplomat Peter Galbraith gemeinsam mit anderen Politikern und Militärs im Dezember. Anstoß nahm die Regierung in Damaskus auch am Besuch eines kuwaitischen Politikers im September 2013. Reiche Privatiers aus dem Golfstaat gehören zu den Sponsoren an Islamistengruppen wie die Nusra-Front. Diese kämpft wie die FSA gegen die syrischen Regierungstruppen.

McCain reagierte bissig auf die Vorwürfe gegen seine illegale Einreise. "Es ist traurig, aber nicht überraschend, dass das Assad-Regime weniger ein Problem mit seinen Massakern an 200.000 Männern, Frauen und Kindern hat als mit meinem Besuch bei den tapferen Syrern, die für ihre Freiheit und Würde kämpfen", ließ der Republikaner wissen. "Dass die internationale Gemeinschaft praktisch nichts getan hat, um dieses schreckliche Regime trotz all seiner Grausamkeiten zu stürzen, ist ein Schandfleck auf unserem kollektiven moralischen Bewusstsein", fügte er hinzu.

Quelle: ntv.de, nsc

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen