Frauenrechte in Afghanistan Taliban verbieten Journalisten den Kontakt zu Mädchen
25.02.2024, 15:35 Uhr Artikel anhören
Aufgrund von angeblichen illegalen Telefonaten zwischen den Journalisten und den Mädchen haben die Taliban den Kontakt verboten.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Der afghanische Journalistenverband meldet weitere Einschränkungen. Die Taliban verbieten Journalisten jeglichen Kontakt zu Mädchen im Osten des Landes. Seit ihrer Machtübernahme im Sommer 2021 schränken die Islamisten die Rechte von Frauen und Journalisten massiv ein.
Die in Afghanistan regierenden Taliban haben einer Organisation zufolge Medien im Landesosten den Kontakt zu Mädchen verboten. Als Grund nannten die Behörden Verstöße gegen die islamischen Werte, wie der afghanische Journalistenverband AFJC berichtete.
Die Taliban werfen den Radiostationen und Fernsehsendern in der östlichen Provinz Chost demnach vor, unmoralische Inhalte zu verbreiten. Dies sei mit angeblich illegalen Kontaktaufnahmen von Mädchen per Telefon begründet worden. Die Sender hatten laut dem AFJC auch Bildungsprogramme ausgestrahlt, müssen ihre Inhalte laut einer Sprecherin des Journalistenverbands aber nicht anpassen.
Nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 haben die Islamisten Menschen- und Frauenrechte drastisch eingeschränkt. Mädchen dürfen Schulen nur bis einschließlich der sechsten Klasse besuchen. Das Bildungsverbot wird auch international stark kritisiert. Einige Afghaninnen werden seitdem im Verborgenen unterrichtet oder lernen etwa mit Bildungsprogrammen im Fernsehen, Radio oder Internet.
Auch die Pressefreiheit wurde unter den Taliban drastisch eingeschränkt. Journalistinnen und Journalisten verließen das Land, das selbst im Krieg für seine blühende Medienlandschaft bekannt war, in Scharen. Schätzungen der Organisation "Reporter ohne Grenzen" zufolge haben rund 80 Prozent der ortsansässigen Journalisten ihre Arbeit eingestellt.
Quelle: ntv.de, gri/dpa