Von Stadt auf Sonntag verdrängt Tausende demonstrieren zu Pegida-Jahrestag
16.10.2016, 15:38 Uhr
5000 Teilnehmer sollen zur Pegida-Feier erschienen sein.
(Foto: dpa)
Anlässlich des zweijährigen Pegida-Bestehen demonstrieren in Dresden Tausende Anhänger. Die Feier wird von Gegendemonstrationen begleitet. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Zwei Jahre nach dem Entstehen der islamfeindlichen Pegida-Bewegung haben am Sonntag Tausende Anhänger der Rechten in Dresden demonstriert. Die Anhänger der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) wollten mit der Kundgebung ihr zweijähriges Bestehen begehen. Die Kundgebung wurde von mehreren Gegendemonstrationen begleitet.
Nach Angaben der Polizei, die mit einem Großaufgebot im Einsatz war, begannen die Veranstaltungen ohne Zwischenfälle. Der MDR berichtete von 5000 Teilnehmern. Die Beobachtergruppe "Durchgezählt" sprach bei Twitter von rund 130 Teilnehmern einer studentischen Gegendemonstration.
Die Demonstration fand nicht wie ursprünglich erwartet am Montag statt, weil die Stadt an dem Tag ein Bürgerfest unter dem Motto "Dresden zeig Dich!" organisiert und damit ein Zeichen gegen Pegida setzt. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte der "Bild am Sonntag", er hoffe, "dass der zweite zugleich der letzte Jahrestag von Pegida sein wird". Der CDU-Politiker, der selbst in Dresden wohnt, betonte, dass Dresden eine tolerante, weltoffene und bunte Stadt sei: "Daran konnte auch zwei Jahre Pegida nichts ändern."
Als Geburtsstunde der Pegida-Bewegung gilt ein "Abendspaziergang" am 20. Oktober 2014. In den folgenden Monaten nahmen immer wieder Tausende Menschen an den Kundgebungen teil. Zuletzt sorgten Pegida-Anhänger für Empörung, als sie am Einheitsfeiertag Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den Festveranstaltungen in Dresden beschimpften. Zum einjährigen Bestehen von Pegida hatten 2015 etwa 15.000 bis 20.000 Anhänger der Bewegung demonstriert.
Quelle: ntv.de, vck/AFP/dpa