Politik

"Sinnlose Luftangriffe" im Jemen Teheran legt Vier-Punkte-Plan vor

Vertreter einer aufstrebenden Regionalmacht: Mohammed Dschawad Sarif (Archivbild).

Vertreter einer aufstrebenden Regionalmacht: Mohammed Dschawad Sarif (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Lässt sich so der Krieg im Jemen beenden? Irans Außenminister wirbt bei den Vereinten Nationen in New York für ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen im Süden der arabischen Halbinsel. Wie realistisch ist der Friedensplan aus Teheran?

Der Iran hat den Vereinten Nationen vor dem Wochenende einen Plan zur Beendigung des Krieges im Jemen vorgelegt. Das Papier aus Teheran umfasst im Wesentlichen vier Punkte:

  • eine sofortige Waffenruhe mit der Einstellung sämtlicher ausländischer Militäreinsätze,
  • die umgehende Bereitstellung humanitärer Hilfen,
  • eine Wiederaufnahme politischer Gespräche sowie
  • die Bildung einer Regierung der "nationalen Einheit"

Details des iranischen Vier-Punkte-Plans führte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon aus. Wie genau sich Teheran die Bildung einer Einheitsregierung vorstellt, blieb zunächst unklar. Gewählter Staats- und Regierungschef im Jemen ist formell allerdings noch immer Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die Vereinten Nationen müssten sich für ein Ende der "sinnlosen Luftangriffe" einsetzen, forderte Sarif.

Die Verhandlungen um einen dauerhaften Frieden im Jemen gelten als verfahren: Der für den Jemen zuständige UN-Sondergesandte, Dschamal Benomar, hatte erst am Vortag überraschend seinen Rücktritt eingereicht. Ein Nachfolger solle "zu gegebener Zeit" benannt werden, hieß es aus New York.

Krieg in der arabischen Welt

Schiitische Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Soldaten liefern sich im Jemen seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Hadi, der im Februar aus der Hauptstadt Sanaa in die Hafenstadt Aden floh. Als die Rebellen Mitte März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi nach Saudi-Arabien ab und bat um militärische Hilfe.

Religiösen Konfliktlinien verschaffen dem Krieg im Jemen überregionale Brisanz: Saudi-Arabien ist sunnitisch geprägt, der Iran dagegen schiitisch - so wie die Huthi-Rebellen. Seit dem 26. März fliegt eine von Riad angeführte Allianz Luftangriffe im Jemen. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Huthi-Miliz militärisch zu unterstützen. Teheran wies diese Vorwürfe wiederholt kategorisch zurück. Der Iran ist demnach nicht aktiv an dem Konflikt im Jemen beteiligt.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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