Politik

"Bin Laden Russlands" bekennt sich Terrorist Umarow will Vergeltung

Für den Terroranschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo übernimmt jetzt der tschetschenische Top-Terrorist Umarow die Verantwortung. Umarow gilt als der "Bin Laden von Russland". Regierungschef Putin will ihn jagen und töten lassen.

Der tschetschenische Top-Terrorist Doku Umarow hat die Verantwortung für den Anschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo übernommen. Er habe die Tat angeordnet, sagt der oft als "Bin Laden Russlands" bezeichnete Umarow in einer Video-Botschaft, die auf der Website kavkazcenter.com veröffentlicht wurde. Zugleich droht er mit weiteren Selbstmordanschlägen wie in Moskau. Auf dem Flughafen Domodedowo waren vor gut zwei Wochen 37 Menschen getötet worden, darunter ein Deutscher. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt.

Die Bluttat von Moskau bezeichnete der 46-Jährige Terroristenchef als Vergeltung für die "russischen Verbrechen im Kaukasus". Die Muslime in der Region befänden sich "im Krieg gegen die russische Besatzungsarmee", sagte Umarow in dem mehr als 16 Minuten langen Video, das vom Tag des Anschlags, dem 24. Januar, datiert. In der Aufnahme ist Umarow in Tarnjacke und mit schwarzer Mütze vor dunklem Hintergrund zu sehen.

In Moskau starben im Januar 36 Menschen bei dem Anschlag.

In Moskau starben im Januar 36 Menschen bei dem Anschlag.

(Foto: dpa)

Schon in einer ersten Video-Botschaft, die am Sonntag auf derselben Internetseite veröffentlicht worden war, hatte Umarow gesagt, dass radikale Untergrundkämpfer aus dem Nordkaukasus "einen Bruder" zu einer "speziellen Operation" nach Moskau geschickt hätten. Dabei hatte er den Flughafen Domodedowo aber nicht ausdrücklich erwähnt. Ein inzwischen identifizierter Selbstmordattentäter hatte sich am 24. Januar im Ankunftsbereich des Flughafens in die Luft gesprengt und 36 Menschen mit in den Tod gerissen. Auch ein 34 Jahre alter Kölner kam ums Leben, eine 36-jährige Deutsche wurde verletzt.

Umarow war schon direkt nach der Tat von den russischen Ermittlern als Verdächtiger genannt worden. Er hatte sich 2010 zu dem zum Blutbad mit 40 Toten in der Moskauer Metro bekannt - auch damals auf der Internetseite kavkazcenter.com.

Der international zur Fahndung ausgeschriebene Umarow nennt sich auch "Emir vom Kaukasus" und kämpft nach eigenen Angaben für einen islamischen Gottesstaat im russischen Nordkaukasus. Regierungschef Wladimir Putin hat gedroht, ihn jagen und töten zu lassen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen