Politik

Nach versuchtem Anschlag Terrorist von Lyon erhängt sich in Zelle

Polizisten führen Yassin Salhi ab: Er hatte im Juni 2015 seinen Chef ermordet.

Polizisten führen Yassin Salhi ab: Er hatte im Juni 2015 seinen Chef ermordet.

(Foto: AP)

Im Juni 2015 versucht Yassin Salhi, eine Gasfabrik nahe Lyon in die Luft zu jagen und ermordet seinen Chef auf bestialische Weise. Ein terroristisches Motiv bestreitet er vehement. Nun ist Salhi tot.

Der mutmaßliche Terrorist von Lyon, Yassin Salhi, hat sich im Gefängnis erhängt. Am Dienstagabend sei er tot in seiner Zelle gefunden worden, berichten französische Medien unter Berufung auf die Gefängnisverwaltung von Fleury-Mérogis nahe Paris. Nach Angaben eines Mithäftlings, den der Sender "RTL Info" zitiert, strangulierte sich Salhi gegen 21.15 Uhr mit einem Bettlaken, das er um die Gitterstäbe seiner Zelle gewickelt hatte.

Salhi war im Juni beim Versuch überwältigt worden, auf dem Gelände einer Gasfabrik in Saint-Quentin-Fallavier bei Lyon eine Explosion herbeizuführen. Er hatte mehrere Gasflaschen in Brand gesetzt. Zudem enthauptete er seinen Chef und soll dessen Kopf an einem Zaun aufgespießt haben. Ermittler fanden später auf Salhis Handy ein Selfie, auf dem er mit dem Kopf des Toten posiert. Via Whatsapp hatte er das Bild an eine Nummer in Kanada geschickt.

Wegen Mordes mit terroristischem Hintergrund, Entführung und Freiheitsberaubung sowie mutwilliger Gewalt und Misshandlung befand sich der dreifache Vater seit dem Sommer in Untersuchungshaft. Salhi saß zwar in einer Isolierzelle, der Verdacht auf Selbstmordgefahr habe aber nicht bestanden, so die Gefängnisleitung.

Im Verhör leugnete der 35-Jährige einen islamistischen Hintergrund und begründete die Tat mit einem Konflikt mit seinem Vorgesetzten und Problemen in seiner Ehe. Bekannt war er den Behörden aber schon seit Jahren gewesen, weil er Kontakt zu einer radikalen Gruppe von Islamisten hatte. Vorbestraft war er nicht.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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