Hoffnung auf "Neubeginn" Tigray-Rebellen und Äthiopien schließen Waffenruhe
02.11.2022, 18:30 Uhr
Mindestens zwei Millionen Menschen wurden aus Tigray vertrieben.
(Foto: REUTERS)
Seit zwei Jahren toben in der äthiopischen Region Tigray schwere Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen - mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Ein zwischenzeitlicher Waffenstillstand hält nur kurz. Nach Friedensgesprächen melden beide Parteien nun eine Einigung.
Die Konfliktparteien im seit zwei Jahren andauernden Tigray-Konflikt in Äthiopien haben sich nach Angaben der Afrikanischen Union (AU) auf eine Waffenruhe verständigt. Beide Seiten hätten einer "Einstellung der Feindseligkeiten zugestimmt", sagte der AU-Vermittler Olusegun Obasanjo nach tagelangen Friedensgesprächen in Südafrika. Die Konfliktparteien einigten sich demnach zudem auf eine "systematische und koordinierte Entwaffnung".
Die in der äthiopischen Region Tigray regierende Rebellenorganisation TPLF sprach von einem "Neubeginn" und erklärte, sie habe in den Friedensgesprächen "Zugeständnisse" gemacht. Der Tigray-Konflikt hatte im November 2020 mit einer Offensive der äthiopischen Streitkräfte begonnen, nachdem die TPLF die Autorität der Zentralregierung immer wieder infrage gestellt hatte.
Die Kämpfe lösten eine massive humanitäre Krise aus. Mindestens zwei Millionen Menschen wurden vertrieben. Laut einer US-Schätzung starben rund eine halbe Million Menschen in dem Konflikt. Eine fünfmonatige Waffenruhe hatte Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung genährt, Ende August entflammten die Kämpfe aber erneut.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP