Ex-Präsident vor Festnahme? Trump-Team bezeichnet Staatsanwalt als Tyrannen
21.03.2023, 03:42 Uhr
Trump bezeichnet die Ermittlungen gegen ihn als politisch motivierte "Hexenjagd".
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die New Yorker Staatsanwaltschaft will herausfinden, ob Donald Trump Schweigegeld an Pornostar Stormy Daniels gezahlt hat. Der Ex-Präsident glaubt, dass er heute verhaftet werde. Sein Wahlkampfteam schießt sich derweil auf den Hauptermittler ein.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat vor einer möglichen Anklageerhebung wegen einer Schweigegeldzahlung an Pornostar Stormy Daniels seine Attacken gegen den verantwortlichen Staatsanwalt fortgesetzt. Trumps Wahlkampfteam bezeichnete Manhattans Staatsanwalt Alvin Bragg am Montag als "woken Tyrannen, der das Justizsystem politisiert hat". Bragg sei außerdem ein linker "Aktivist", habe "unschuldige Opfer" verfolgt, sei "weich gegenüber Berufsverbrechern" und habe es schon "seit Jahren" auf Trump abgesehen.
Eine Anklage gegen Trump wegen einer Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 scheint immer näherzurücken. Trump selbst erklärte am Samstag, er solle am Dienstag festgenommen werden. Allerdings gab es keine Bestätigung, dass der Ex-Präsident an diesem Tag angeklagt werden sollte.
Die von Staatsanwalt Bragg, einem Demokraten, geleiteten Ermittlungen richten sich gegen eine Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar, rund 122.000 Euro, die Trumps damaliger Privatanwalt Michael Cohen kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 an Clifford gezahlt hatte. Die Pornodarstellerin gibt an, Jahre vor der Wahl eine Affäre mit Trump gehabt zu haben, was dieser bestreitet.
Möglicher Verstoß gegen Wahlkampffinanzierung
Mit der Zahlung sollte offenbar verhindert werden, dass Clifford an die Öffentlichkeit geht, was Trump im Wahlkampf hätte schaden können. Die Geldflüsse und ihre Verbuchung könnten gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben.
Sollte Trump tatsächlich angeklagt werden, wäre es die erste Anklage gegen einen früheren Präsidenten in der US-Geschichte. Der Republikaner, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 das Weiße Haus zurückerobern will, hat die Justizermittlungen als politisch motivierte "Hexenjagd" bezeichnet und seine Anhänger zu Protesten aufgerufen.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP