"Drill, baby drill" Trump erlaubt Ölbohrungen in Naturschutzgebiet in Alaska
24.10.2025, 03:17 Uhr Artikel anhören
In dem Naturschutzgebiet leben unter anderem Eisbären und zahlreiche Vogelarten.
(Foto: REUTERS)
Das Arctic National Wildlife Refuge ist das nördlichste Naturschutzgebiet der USA. Unter seiner Oberfläche werden reichhaltige Öl- und Gasvorkommen vermutet. Die will die Trump-Regierung jetzt verstärkt abbauen lassen.
US-Präsident Donald Trump will die Öl- und Gasförderung in einem Naturschutzgebiet in Alaska weiter vorantreiben und kündigt die Erschließung von Wildnisgebieten an. Im Küstengebiet des Arctic National Wildlife Refuge seien Pachtverträge wieder möglich, teilte das US-Innenministerium mit. Zudem sollten von der vorherigen Regierung gekündigte Verträge neu aufgelegt werden. Die Küste Alaskas berge "einige der vielversprechendsten ungenutzten Energieressourcen der USA", hieß es in der Mitteilung. Wann die Pachtverträge umgesetzt und die Bohrungen beginnen sollen, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Das Arctic National Wildlife Refuge ist das nördlichste Naturschutzgebiet der USA und bietet Lebensraum für zahlreiche Arten, unter anderem Eisbären, Karibus und mehr als 200 Vogelarten. Unter der Oberfläche werden bis zu 16 Milliarden Barrel Öl vermutet. Die Erschließung des Gebiets ist seit Jahrzehnten zwischen Umweltschützern und der Energiebranche heftig umstritten.
Trump will Alaskas Bodenschätze seit Langem stärker wirtschaftlich ausbeuten. Schon in seiner ersten Amtszeit forcierte er die Förderung von Öl und Erdgas im Arctic National Wildlife Refuge. Sein Nachfolger Joe Biden schob den Ölbohrprojekten in weiten Teilen Alaskas dann einen Riegel vor und argumentierte unter anderem damit, dass die Arktis besonders geschützt werden müsse. Zudem schränkte ein Gericht die Öl- und Gasförderung in dem Naturschutzgebiet erheblich ein. Dass Biden Pachtverträge aufkündigen ließ, wurde jedoch durch ein Gerichtsurteil im März dieses Jahres für ungültig erklärt.
Trump hatte im Wahlkampf unter dem Motto "Drill, baby, drill" eine Ausweitung der Öl- und Gasförderung versprochen. Gleich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit unterzeichnete er ein entsprechendes Dekret. "Wir werden wieder eine reiche Nation sein, und es ist das flüssige Gold unter unseren Füßen, das uns dabei helfen wird", sagte er damals in seiner Antrittsrede. Der Republikaner verspricht sich von den Bohrungen unter anderem Vorteile für die Energieversorgung des Landes und zusätzliche Arbeitsplätze. Umweltschützer warnen hingegen vor einem tiefen Eingriff ins Ökosystem und irreparablen Schäden für die Umwelt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa