Politik

"Unter den richtigen Umständen" Trump prinzipiell zu Treffen mit Kim bereit

Kommt es zu einem Treffen zwischen Trump und Kim? Derzeit sieht es nicht so aus.

Kommt es zu einem Treffen zwischen Trump und Kim? Derzeit sieht es nicht so aus.

(Foto: imago/UPI Photo)

Raketentests, ein Flugzeugträger und viele Drohungen bestimmten zuletzt die Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea. Nun verblüfft US-Präsident Trump: Er würde sich geehrt fühlen, Diktator Kim zu treffen, sagt er - und stellt eine Bedingung.

US-Präsident Donald Trump würde sich nach eigenen Worten geehrt fühlen, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu treffen. "Wenn es angebracht wäre, mich mit ihm zu treffen, würde ich das absolut tun, ich würde mich geehrt fühlen, es zu tun", sagte Trump der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Wenn es unter den richtigen Umständen passieren würde. Aber ich würde es tun", fügte er hinzu.

"Die meisten Politiker würden das niemals sagen", erklärte der Präsident weiter. "Aber ich sage Ihnen, unter den richtigen Umständen würde ich mich mit ihm treffen." Was er damit meinte, ist unklar. Trumps Sprecher Sean Spicer führte später jedoch aus, dass diese "richtigen Umstände" derzeit nicht gegeben seien. Eine Menge Bedingungen müssten erfüllt sein", sagte Spicer in Washington. "Und diese sind im Moment nicht erfüllt." Gegenwärtig sei Nordkorea davon "weit entfernt". Sollte die Führung in Pjöngjang mit ihrem provokativen Verhalten fortfahren, würde es niemals zu Gesprächen kommen.

Zudem meldeten die USA, dass das US-Raketenabwehrsystem THAAD in Südkorea einsatzbereit sei. Das System Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) habe "seine Anfangskapazität" beim Abfangen von Raketen erreicht, sagte ein US-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Die Stationierung hatten Washington und Seoul im Juli angesichts der anhaltenden Raketentests Nordkoreas beschlossen. Trotz Kritik aus China begann der Aufbau Ende April.

THAAD soll Kurz- und Mittelstreckenraketen in der letzten Flugphase zerstören können. Anlässlich des Aufbaus des Abwehrsystems hatte das südkoreanische Verteidigungsministerium angekündigt, dieses werde bis zum Jahresende voll einsatzfähig sein. Die US-Regierung betonte, dass THAAD ein ausschließlich defensives System sei. Peking kritisierte, die leistungsfähige Radaranlage von THAAD könne Chinas Raketensysteme beeinträchtigen.

Raketentest und neue Drohung

Der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm hatte sich in den vergangenen Wochen zugespitzt. Trump drohte mehrfach mit Alleingängen und schloss auch einen Militärschlag nicht aus. Gleichwohl treibt die nordkoreanische Führung trotz mehrerer UN-Verbotsresolutionen das Atomprogramm des Landes voran und entwickelt Raketen, die neben Südkorea und Japan auch die US-Küste erreichen könnten.

Das isolierte kommunistische Regime unternahm am Samstag einen neuen Raketenstart, der jedoch fehlschlug. Am Montag kündigte man an, jederzeit zu neuen Atomtests bereit zu sein. Trump warnte daraufhin vor neuen Provokationen. "Ich wäre nicht glücklich, sollte er einen Atomtest unternehmen", sagte er in einem Interview des Senders CBS. Auf die Frage, ob er damit eine militärische Reaktion meine, sagte Trump lediglich: "Ich weiß nicht. Wir werden sehen." Am Wochenende war ein US-Flugzeugträger vor der südkoreanischen Küste angekommen, wohin ihn Trump beordert hatte. Das Schiff nimmt dort an Militärübungen teil.

Die US-Regierung setzt in dem Konflikt derzeit verstärkt auf China und will, dass Peking den Druck gegenüber Pjöngjang erhöht. Die USA gehen davon aus, dass die Regierung von Präsident Xi Jinping großen Einfluss auf Nordkorea hat, auch weil rund 80 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels über China laufen.

Chinas Außenminister Wang Yi brachte in der vergangenen Woche erneut die Möglichkeit der Wiederaufnahme von diplomatischen Gesprächen ins Spiel. In der Vergangenheit hatte China die USA immer wieder aufgefordert, direkte Gespräche mit Nordkorea aufzunehmen, um so die beiden Hauptkontrahenten an einen Tisch zu bringen.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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