Erstmals seit Amtsantritt Trump und Merkel wollen bald telefonieren
27.01.2017, 14:55 Uhr
Was werden sie sich zu sagen haben? US-Präsident Trump und Bundeskanzlerin Merkel telefonieren am Wochenende.
(Foto: dpa)
Die deutsche Bundeskanzlerin wird am Samstag zum ersten Mal mit US-Präsident Trump telefonieren. Um was es dabei gehen wird, ist noch nicht bekannt: Möglicherweise stehen jedoch die Sanktionen gegen Russland im Mittelpunkt.
Der neue US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen am Samstag erstmals nach Trumps Amtsübernahme miteinander in direkten Kontakt treten. Weitere Gespräche seien mit Russlands Staatschef Wladimir Putin und Frankreichs Präsident François Hollande geplant, bestätigte der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer. Trumps bisherige Äußerungen zu Deutschland und der Kanzlerin waren ambivalent. Wiederholt kritisierte er Merkels Flüchtlingspolitik scharf, lobte sie aber als Person. Beide sind sich bisher nicht begegnet.
Themen dürften Russland und die Ukraine sein, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ob es dabei auch um die mögliche Aufhebung der amerikanischen Russland-Sanktionen gehen könnte, blieb unklar. Sollte es dazu aber kommen, würde die EU nicht zwangsläufig diesem Schritt folgen und die im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt verhängten Strafmaßnahmen gegen Russland aufheben, hieß es. Die Aufhebung bleibe an die Umsetzung des Minsk-Abkommens geknüpft.
Trump hatte angekündigt, die Beziehungen zu Russland verbessern zu wollen. Er kenne Putin zwar nicht, aber wenn die USA und Russland sich gut verstehen würden, wäre es für beide Staaten gut. "Wir arbeiten zusammen und machen den IS (die Terrormiliz Islamischer Staat) fertig", sagte er in einem Fox-Interview. Auch Russland hofft auf eine Verbesserung der Stimmung zwischen Moskau und Washington. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama und Putin hatte das Verhältnis einen Tiefpunkt seit dem Ende des Kalten Krieges erreicht. Die Konflikte in Syrien und der Ukraine belasten die Beziehungen. In Moskau sorgen zudem Nato-Aktivitäten in Osteuropa für Unmut.
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Quelle: ntv.de, kst/AFP/rts/dpa