Politik

Nur ein symbolischer Dollar Trump will auf Präsidentengehalt verzichten

Donald Trump will kein Geld. Er will regieren.

Donald Trump will kein Geld. Er will regieren.

(Foto: REUTERS)

Knapp eine Woche nach seinem Wahlsieg skizziert Donald Trump die Richtung seiner Präsidentschaft: Nein zu illegaler Einwanderung - Ja zur Homo-Ehe. Für Überraschung sorgt die Ankündigung, er wolle für seine Dienste am Land (fast) nicht bezahlt werden.

Im ersten TV-Interview nach seiner Wahl hat der designierte US-Präsident Donald Trump bekannt gegeben, dass er auf seine Bezüge für das Präsidentenamt verzichten will. Anstelle des üblichen Jahresgehalts von 400.000 Dollar - knapp 370.000 Euro - werde er nur einen symbolischen Dollar annehmen, sagte Trump dem Sender CBS. Zugleich versuchte er, die Sorge der Menschen vor seiner Präsidentschaft zu zerstreuen. "Habt keine Angst", bat er. Die Demonstranten, die in vielen US-Städten gegen ihn auf die Straße gingen, "kennen mich einfach nicht."

Von den Angriffen und Pöbeleien gegen Minderheiten, die laut Bürgerrechtlern seit seinem Wahlsieg zugenommen haben, distanzierte sich der Multimilliardär. "Ich hasse es, so etwas zu hören, und es macht mich traurig, so etwas zu hören", sagte er. "Wenn es hilft, werde ich Folgendes sagen, und ich werde es direkt in die Kameras sagen: Hört auf damit!" Dass er selbst im Wahlkampf diskriminierende Äußerungen über Frauen, Schwarze und Latinos gemacht hat, bereut er jedoch nicht. "Ich denke, das meiste war nötig, um zu gewinnen", so Trump. Seine Rivalen seien schließlich "keine Babys".

Homo-Ehe "ist für mich okay"

An seiner harten Linie gegenüber Migranten will Trump derweil weiter festhalten. In vorab veröffentlichten Auszügen des Interviews hatte Trump bereits die Abschiebung von Millionen illegalen Einwanderern angekündigt. Betroffen seien "wahrscheinlich zwei Millionen, es könnten aber bis zu drei Millionen sein", sagte er. "Bandenmitglieder, Drogendealer" und andere straffällig gewordene Migranten würden umgehend ausgewiesen. Und auch in anderen Bereichen zeigt sich Trump klar konservativ: So werde er für das Oberste Gericht nur Kandidaten nominieren, die gegen Abtreibung und für das Recht auf Waffenbesitz seien.

Zudem wolle er die Gesundheitsreform des scheidenden Präsidenten Barack Obama in wichtigen Punkten zu Fall bringen. Zumindest an der Legalisierung der Homo-Ehe durch das Oberste Gericht der USA will der künftige Präsident aber nicht rütteln. "Diese Frage ist entschieden, das ist jetzt das Recht", sagte er. Er persönlich habe nichts gegen gleichgeschlechtliche Ehen: "Für mich ist das okay", so Trump.

Jobs für Moderate und Hardliner

Auch erste Personalentscheidungen und inhaltliche Schwerpunkte seiner Präsidentschaft gab der Nachfolger von US-Präsident Barack Obama in dem TV-Interview bekannt. So erklärte er, den bisherigen Parteichef der Republikaner, Reince Priebus, zu seinem Stabschef machen zu wollen. Sein Wahlkampfmanager Stephen Bannon soll als Chefstratege ins Weiße Haus wechseln. "Steve und Reince sind hochqualifizierte Führungspersönlichkeiten, die gut in unserer Kampagne zusammengearbeitet und uns zu einem historischen Sieg geführt haben", so Trump. "Jetzt werden wir daran arbeiten, Amerika wieder groß zu machen."

Priebus wird als Stabschef den gesamten Verwaltungsapparat des neuen Präsidenten koordinieren. Ihm wird zugetraut, Brücken zur republikanischen Führung zu bauen, allen voran zum Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, dem Republikaner Paul Ryan. Ein völliger Gegensatz zum politischen Establishment ist Stephen Bannon. Trump hatte den Chef der ultrakonservativen Nachrichten-Website "Breitbart" im August in sein Wahlkampfteam geholt. Er gilt auch unter manchen Konservativen in den USA als provokante Figur.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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