Politik

IS nur noch fünf Kilometer entfernt Türkei sichert Grenze zu Syrien mit Panzern

Noch in dieser Woche erwartet die türkische Regierung grünes Licht für eine Beteiligung an den Angriffen gegen den IS.

Noch in dieser Woche erwartet die türkische Regierung grünes Licht für eine Beteiligung an den Angriffen gegen den IS.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Milizen des IS kämpfen sich weiter voran und kommen dabei der türkischen Grenze gefährlich nahe. Die Regierung in Ankara leitet deshalb eine Wende ein, die sie zu einem Teil der Anti-IS-Allianz machen könnte. Das türkische Parlament hat das letzte Wort.

Nach dem Einschlag von Mörsergranaten aus Syrien hat die Türkei Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in die Grenzstadt Mürsitpinar verlegt. Mürsitpinar liegt gegenüber der syrischen Kurdenstadt Ain al-Arab, auf die die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) vorrückt. Die türkische Regierung kündigte überdies an, das Parlament noch in dieser Woche um grünes Licht für eine Beteiligung an den US-geführten Angriffen gegen den IS zu bitten.

Die Dschihadisten stünden fünf Kilometer vor der Stadt an der türkischen Grenze, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Seit Beginn ihres Vormarschs vor zwei Wochen seien die Kämpfer der bei den Kurden Kobane genannten Stadt noch nie so nahe gekommen. Demnach feuerten sie mindestens 15 Raketen auf die Stadt und weitere Geschosse auf die Grenze ab.

Als der IS noch Dutzende türkische Staatsbürger in seiner Gewalt hielt, verweigerte Ankara den USA ein militärisches Engagement im Kampf gegen die Extremisten. Nach der Freilassung der türkischen Geiseln hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan einen Kurswechsel verkündet. "Wir können uns nicht raushalten und werden dort sein, wo wir gebraucht werden", sagte er.

Ein Antrag auf Zustimmung wird ab kommenden Dienstag im Parlament erwartet, für Donnerstag ist eine Debatte vorgesehen. Die Regierung hofft auf grünes Licht noch vor den muslimischen Eid-Feiertagen, die am Samstag beginnen. Erdogan, dem zunächst eine Tolerierung der sunnitischen Islamisten unterstellt worden war, warf dem IS "Wildheit und Gewalt" vor. Wer sich bei "Terrorakten" auf den Islam berufe, "verdreht die Wahrheit", sagte er in einer Rede in Istanbul. Der Islam sei "eine Religion des Friedens".

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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