Erste Angriffe an der Seite der USA Türkei tritt Allianz gegen IS bei
29.08.2015, 17:31 Uhr
Der südtürksichen Luftwaffenbasis Incirlik kommt im Kampf gegen den IS eine strategische Rolle zu.
(Foto: picture alliance / dpa)
Lange weigert sich Ankara, der US-geführten Militärkoalition gegen den IS offiziell beizutreten. Doch nun scheint die türkische Regierung entschlossen, an der Südgrenze hart durchzugreifen. Einen der größten Feinde des IS bekämpft das Militär aber weiterhin.
Kurswechsel in Ankara: Die Türkei hat sich erstmals an Luftangriffen der US-geführten Militärallianz auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien beteiligt. Die Luftwaffe habe habe in der Nacht einen gemeinsamen Einsatz mit Kampfjets der Anti-IS-Koalition gestartet, teilte das Außenministerium mit. Die IS-Miliz stelle eine Bedrohung für die nationale Sicherheit dar. Die Türkei werde weiter mit "Entschlossenheit" gegen "terroristische Organisationen" vorgehen.
Die USA und die Regierung in Ankara hatten sich Anfang der Woche auf die volle Einbindung der Türkei in den Kampf der Militärallianz verständigt und letzte Einzelheiten der Kooperation geklärt. Nach einem dem IS zugeschriebenen schweren Anschlag im südtürkischen Suruc am 20. Juli, hatte die Türkei den USA nach langer Weigerung bereits die Nutzung der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik für Angriffe gegen den IS in Syrien erlaubt. Außerdem flog die türkische Luftwaffe selbst erstmals einige wenige Angriffe auf IS-Stellungen.
Allerdings konzentrierte sich die türkische Armee in ihrem "Krieg gegen den Terror" bislang im Wesentlichen auf den Kampf gegen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Westliche Partner und die Opposition im Inland werfen der Türkei seit Langem vor, neben anderen islamistischen Rebellengruppen auch den IS im Kampf gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützt zu haben. So war immer wieder kritisiert worden, dass die Türkei eine Behandlung verletzter IS-Kämpfer in türkischen Krankenhäusern erlaube und die Durchreise von IS-Anhängern aus dem Ausland nach Syrien nicht stoppe.
Quelle: ntv.de, dka/dpa/AFP