Politik

Australien und Belgien beugen sich UN-Klimafonds jetzt sogar übererfüllt

Am Rande der Konferenz in Lima kommt es immer wieder zu Protesten von Umweltschützern.

Am Rande der Konferenz in Lima kommt es immer wieder zu Protesten von Umweltschützern.

(Foto: AP)

Der internationale Fonds zur Bewältigung der Erderwärmung wächst während der UN-Klimakonferenz auf über zehn Milliarden Dollar an. Mit dem Geld will die Staatengemeinschaft armen Ländern helfen, weniger Treibhausgase auszustoßen.

Nach neuen Zusagen aus Australien und Belgien sind die anvisierten zehn Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) für den globalen Grünen Klimafonds zusammengekommen. Auf der Klimakonferenz im peruanischen Lima legten Canberra und Brüssel nach erheblichem internationalem Druck weitere 134 Millionen Euro beziehungsweise 51,6 Millionen Euro auf den Tisch, wonach die Zielmarke nun leicht übertroffen wurde.

Der Klimafonds wird das wichtigste Finanzinstrument der Weltgemeinschaft, um die ärmeren Länder beim Kampf gegen die Erderwärmung zu unterstützen. "Die Beiträge sollten das Vertrauen stärken und die Verhandlungen um ein Weltklimaabkommen beflügeln", sagte Athena Ballesteros vom World Resources Institut (WRI) aus den USA. Auch die Chefin des Klimafonds, Hela Cheikhrouhou, begrüßte in Lima das Knacken der Zehn-Milliarden-Marke. "Diesmal verschaffen wir der Klimafinanzierung echtes Gewicht." Deutschland hatte als erstes Land schon 750 Millionen Euro für den Fonds zugesagt.

Nicht alle sind indes von den teils vagen und gestreckten Zusagen der reicheren Länder überzeugt. Der Verband kleinerer Inselstaaten (AOSIS) forderte in Lima "belastbare Informationen" über die geplante Unterstützung sowie einen jährlichen Bericht darüber, wie viel Hilfe geflossen ist. US-Chefunterhändler Todd Stern betonte, die Geberstaaten seien "auf dem Weg", ihre Versprechen für 2020 einzuhalten. Schon vor fünf Jahren bekannten sie sich zu dem Ziel, ab 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz bereitzustellen. In die Rechnung sollen auch private Quellen mit einfließen.

Klimamarsch in Lima

Das UN-Klimaprogramm hatte am Freitag in einem Bericht festgestellt, dass der Finanzbedarf der Entwicklungsländer im Zusammenhang mit dem Klimawandel um ein Vielfaches höher sein dürfte als bislang angenommen: Bis 2050 könne er 250 bis 500 Milliarden Dollar pro Jahr erreichen. Auch bei der Minderung der Treibhausgase zeichnen sich schwierige Verhandlungen in Lima ab. Bis zum Freitag wird dort noch über einen Rahmen für ein neues globales Klimaabkommen verhandelt, das im kommenden Jahr in Paris verabschiedet werden soll.

An diesem Mittwoch wollen Tausende Teilnehmer zahlreicher Umweltverbände mit einer Demonstration auf die Dringlichkeit des globalen Klimaschutzes hinweisen. Dazu werden im Zentrum Limas bis zu 10.000 Teilnehmer erwartet.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen