Politik

Mohammed-Video US-Beamte verhören Filmemacher

Mit Mantel, Hut, Schal und Brille: Nakoula Besseley Nakoula hält sich seit Tagen in seinem Haus versteckt.

Mit Mantel, Hut, Schal und Brille: Nakoula Besseley Nakoula hält sich seit Tagen in seinem Haus versteckt.

(Foto: REUTERS)

Nakoula Besseley Nakoula gilt als Urheber des Mohammed-Schmähvideos "Die Unschuld der Muslime". Nun soll der Mann, der die islamische Welt gegen den Westen aufgebracht hat, vernommen werden. US-Beamte holen den Mann im kalifornischen Cerritos ab.

Der mutmaßliche Macher des islamfeindlichen Videos, das in der arabischen Welt in den vergangenen Tagen zu heftigen Protesten und Gewalt führte, wird von der US-Polizei vernommen. Nach Angaben örtlicher Medien wurde Nakoula Besseley Nakoula am frühen Samstagmorgen von Polizisten aus seinem Haus im kalifornischen Cerritos abgeholt. Demnach trug der Mann einen Mantel, einen Hut, einen Schal und eine Brille. Es solle geprüft werden, ob er gegen Gesetze verstoßen habe. Zu seiner Tarnung verhüllte sich der Mann mit Mantel, Hut, Schal und Brille.

Steve Whitmore vom Los Angeles County Sheriff´s Department teilte mit, dass seine Beamten die Männer vom FBI unterstützen. Er widersprach Berichten, die behaupten, Nakoula sei festgenommen worden. Dieser sei komplett freiwillig mit den Beamten mitgegangen, so Whitmore.

Nakoula, der als Urheber des Films "Die Unschuld der Muslime" gilt, ist nach eigenen Angaben ein 55-jähriger koptischer Christ. Am Freitag teilte er mit, die Veröffentlichung des Videos nicht zu bereuen, sich angesichts der Angriffe auf westliche Einrichtungen in der arabischen Welt aber "schuldig" zu fühlen. Einem Medienbericht zufolge befand sich Nakoula im Jahr 2009 wegen des Verdachts auf Sozialbetrug im Visier der US-Justiz. Laut einem anderen Medienbericht saß er auch schon ein Jahr im Gefängnis, nachdem Drogen bei ihm gefunden worden waren.

In dem mutmaßlich von Nakoula in den USA produzierten Amateurfilm wird der Prophet Mohammed verunglimpft. Bei einer Kundgebung gegen das Video attackierten Angreifer am Dienstag das US-Konsulat im libyschen Bengasi und töteten den US-Botschafter, drei weitere Diplomaten sowie libysche Sicherheitskräfte. Am Freitag griffen Demonstranten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum die deutsche, die britische und die US-Botschaft an. Bei Protesten in mehreren muslimischen Ländern wurden am Freitag mindestens sechs Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, AFP

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