Auch Gesichtserkennung für jeden US-Regierung erlaubt DNA-Proben bei Einreisekontrollen
24.10.2025, 23:12 Uhr Artikel anhören
US-Behörden sollen bei der Einreise deutlich mehr Kontrollmöglichkeiten erhalten.
(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)
US-Präsident Trump will stärker gegen die illegale Einwanderung vorgehen. Dafür soll vor allem Visabetrug bekämpft werden. Die Regierung verschärft zum zweiten Weihnachtsfeiertag die Kontrollmechanismen. Ab sofort sollen Menschen regulär DNA-Proben abgenommen werden können.
Die USA verschärfen ihre biometrischen Grenzkontrollen für Ausländer. Mit dem Ausbau der Gesichtserkennung und anderen Maßnahmen sollen Visabetrug und -überziehungen bekämpft werden, wie aus einem Regierungsdokument hervorging. Die neue Verordnung soll am 26. Dezember in Kraft treten. Sie erlaubt es den Grenzbehörden, bei Nicht-US-Bürgern an Flughäfen, Seehäfen und Grenzübergängen Fotos vorzuschreiben. Bislang gab es dazu ein Pilotprogramm. Zudem könnten die Behörden die Erfassung weiterer biometrischer Daten wie Fingerabdrücke oder DNA verlangen. Auch die bisherigen Ausnahmen für die Gesichtserkennung bei Kindern unter 14 Jahren und Menschen über 79 Jahren fallen weg.
Der Kongress hatte 1996 ein Gesetz verabschiedet, das die Einführung eines automatisierten Ein- und Ausreisesystems vorschreibt. Dieses wurde jedoch nie vollständig umgesetzt. Mit der Verschärfung treibt die Regierung von Präsident Donald Trump ihr erklärtes Ziel voran, stärker gegen die illegale Einwanderung vorzugehen. Trump hat nicht nur die Mittel zur Sicherung der Grenze zwischen den USA und Mexiko aufgestockt, sondern auch Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Visavergehen einzudämmen. Nach Schätzungen des Congressional Research Service aus dem Jahr 2023 hatten etwa 42 Prozent der damals elf Millionen illegal in den USA lebenden Migranten ihr Visum überzogen.
Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP geht davon aus, dass ein biometrisches Ein- und Ausreisesystem innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre an allen kommerziellen Flughäfen und Seehäfen vollständig eingeführt werden kann. Der zunehmende Einsatz der automatischen Gesichtserkennung in den USA hat jedoch bei Bürgerrechtlern Bedenken ausgelöst. Sie befürchten eine übermäßige Überwachung und Fehlidentifizierungen. Ein Bericht der US Commission on Civil Rights aus dem Jahr 2024 verweist auf Tests, wonach die Gesichtserkennung Schwarze und andere Minderheiten häufiger falsch identifiziere.
Quelle: ntv.de, als/rts