Politik

Konflikt mit Obama zeichnet sich ab US-Senat stimmt für Folter-Verbot

Das Waterboarding vermittelt das Gefühl des Ertrinkens.

Das Waterboarding vermittelt das Gefühl des Ertrinkens.

(Foto: picture alliance / dpa)

Als Folge des US-Folterberichts stimmt der US-Senat für ein Verbot der "verschärften Verhörmethoden". Das Gesetz soll 2016 in Kraft treten. Es wird so gestaltet, dass es kommenden Präsidenten fast unmöglich macht, das Verbot wieder zu lockern.

Der US-Senat hat mit großer Mehrheit für ein Verbot von Folter bei Verhören gestimmt. Für den Antrag zur Abänderung des betreffenden Gesetzes stimmten in Washington 78 Senatoren, 21 votierten dagegen. Das Vorhaben wurde von allen anwesenden Demokraten der Kongresskammer sowie von 32 Republikanern unterstützt.

Zu ihnen zählte der einflussreiche Senator John McCain, der den Änderungsantrag mit eingebracht hatte. Der Republikaner kämpft seit Jahren für das gesetzliche Folterverbot. Er war selbst gefoltert worden, nachdem im Vietnam-Krieg sein Flugzeug abgeschossen worden war. Er brachte mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft zu.

Das Vorhaben des Parlaments biete, "größere Sicherheit, dass niemals wieder die USA diesen dunklen Pfad einschlagen, unsere Werte für kurzfristige Sicherheitsbedürfnisse zu opfern", erklärte McCain.

Obama will noch mehr

Geplant ist eine Änderung des National Defense Authorization Act im kommenden Jahr. Um die Reform zu verabschieden, müssen der Senat und das Repräsentantenhaus beide für das umfassende Gesetzeswerk stimmen. In Kraft treten kann es erst nach seiner Unterzeichnung durch US-Präsident Barack Obama. Dieser drohte allerdings bereits mit einem Veto, weil andere Regelungen des Gesetzeswerkes der Strategie seiner Regierung zuwiderliefen.

Gegen die Anwendung von Folter hat Obama bereits ein Dekret erlassen. Es geht um Methoden wie Waterboarding, bei der der Befragte das Gefühl hat zu ertrinken.

Hintergrund für die Gesetzesverschärfung ist der CIA-Folterbericht. Der Geheimdienstausschuss des US-Senats hatte enthüllt, dass mutmaßliche Mitglieder der Terrorgruppe Al-Kaida nach den Anschlägen vom 11. September 2001 viel drastischer misshandelt wurden, als bislang bekannt. Dadurch war international der Ansehen der USA in Misskredit geraten.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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