Politik

Nach Koranverbrennung US-Soldaten werden nachgeschult

2012-02-22T085146Z_01_KAB14_RTRMDNP_3_AFGHANISTAN-KORANS.JPG8433610944141035388.jpg

US-Soldaten räumen ihre Militärbasis im afghanischen Bagram auf und schaffen allerhand Sachen zur Müllverbrennungsanlage, darunter auch Bücher. Später stellt sich heraus, dass es nicht irgendwelche Bücher sind, sondern religiöses Material wie der Koran. Das sorgt für wütende Proteste und das US-Militär zieht erste Konsequenzen.

Die US-Soldaten müssen jetzt schnellstens den Umgang mit religiösen Schriften erlernen.

Die US-Soldaten müssen jetzt schnellstens den Umgang mit religiösen Schriften erlernen.

(Foto: dpa)

Nach Protesten wegen der Verbrennung von Exemplaren des Korans durch US-Truppen in Afghanistan zieht die Internationale Schutztruppe Isaf Konsequenzen: In einer Direktive verpflichtete Isaf-Kommandeur John Allen alle Soldaten dazu, spätestens bis zum 3. März an Schulungen zum angemessenen Umgang mit religiösem Material wie dem Koran teilzunehmen.

Die Schutztruppe hatte zuvor bestätigt, dass Soldaten in der US-Basis Bagram Ausgaben des Korans zur Entsorgung versehentlich zu einer Verbrennungsanlage gebracht hätten.

Auch in Kabul zünden wütende Demonstranten Autoreifen an und protestieren so gegen die Koran-Verbrennung in Bagram.

Auch in Kabul zünden wütende Demonstranten Autoreifen an und protestieren so gegen die Koran-Verbrennung in Bagram.

(Foto: REUTERS)

Die Isaf teilte weiter mit, die Schulung der Soldaten werde die Erkennung, Bedeutung, Lagerung und den korrekten Umgang mit religiösem Material umfassen. General Allen entschuldigte sich erneut für den Vorfall, der gemeinsam mit dem afghanischen Innenministerium untersucht werde. Er hatte zuvor betont, die Soldaten hätten nicht vorsätzlich gehandelt. Auch US-Verteidigungsminister Leon Panetta entschuldigte sich für den "höchst bedauerlichen Zwischenfall".

Der Vorfall hatte ausgelöst. Vor dem Stützpunkt in Bagram hatten sich knapp 3000 Demonstranten versammelt, die "Tod den Amerikanern" skandierten. Muslimen gilt die Verbrennung sowie jede andere Schändung des Korans als Todsünde.

Die Isaf teilte mit, am Dienstag seien drei ihrer Soldaten bei einem Sprengstoffanschlag in Südafghanistan getötet worden. Nähere Angaben machte die Nato-geführte Schutztruppe wie üblich nicht.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen