US-Wahl

Acht Stimmen mehr in Iowa Romney siegt denkbar knapp

Der Sieger: Romney mit Frau und Söhnen in Iowa.

Der Sieger: Romney mit Frau und Söhnen in Iowa.

(Foto: AP)

Es ist ein äußerst knapper Sieg: Mit wenigen Stimmen Mehrheit setzt sich der Republikaner Romney bei der Vorwahl für die US-Präsidentschaftskandidatur durch. Knapp hinter ihm liegt der Ex-Senator von Pennsylvania, Santorum. Der texanische Gouverneur Perry bleibt weit zurück und will seine Kandidatur überdenken.

Bei der ersten Vorwahl der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur hat sich der frühere Gouverneur von Massachusetts, , mit hauchdünner Mehrheit als Sieger durchgesetzt. Bei der lag Romney nur acht Stimmen vor dem Ex-Senator von Pennsylvania,  . Der republikanische Parteichef in Iowa, Matt Strawn, erklärte Romney nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem christlich-konservativen Ex-Senator Rick Santorum zum Sieger.

Romney erhielt demnach 30.015 Stimmen, auf Santorum entfielen 30. 007 Stimmen. Insgesamt nahm den Angaben zufolge eine Rekordzahl von 122.255 Republikanern an den sogenannten Caucuses teil. Hinter Romney und Santorum mit je 25 Prozent landete der texanische Kongressabgeordnete US-Medienberichten zufolge mit 21 Prozent auf dem dritten Platz.

Die weiteren Bewerber folgten erst mit deutlichem Abstand. Der frühere Chef des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, stand demnach bei 13 Prozent, der texanische Gouverneur Rick Perry bei zehn Prozent und die Tea-Party-Ikone Michele Bachmann bei fünf Prozent. Der Ex-Gouverneur von Utah, Jon Huntsman, der in Iowa so gut wie keinen Wahlkampf betrieben hatte, erreicht weniger als ein Prozent.

Perry kündigte an, er wolle seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur überdenken. Perry sagte vor Unterstützern, dass er in seinen  Heimatstaat zurückkehren werde, um das Ergebnis zu bewerten. Er  wolle prüfen, "ob es für mich in diesem Rennen einen Pfad nach  vorne gibt".

Republikanerherzen nicht erwärmt

Knapp abgeschlagen: Santorum mit seiner Frau.

Knapp abgeschlagen: Santorum mit seiner Frau.

(Foto: AP)

Bei den Caucuses waren Republikaner überall in Iowa zu etwa zweistündigen Wahlversammlungen zusammengekommen, um über die Bewerber zu diskutieren und abzustimmen. Die Bedeutung der Vorwahlen ist vor allem symbolisch: Die Stimmen aus dem kleinen Bundesstaat fallen bei der landesweiten Kandidatenkür kaum ins Gewicht. Allerdings kann der Sieger für sich in Anspruch nehmen, den ersten wirklichen Test an der Wahlurne gewonnen zu haben. Und wer hier schlecht abschneidet, dem droht die finanzielle Unterstützung abzubrückeln. Bereits vor der Abstimmung in Iowa hatten Umfragen aber gezeigt, dass keiner der Bewerber die Herzen der Republikanerbasis wirklich erwärmen kann.

Nach Iowa finden am 10. Januar die zweiten Vorwahlen in New Hampshire statt, anschließend folgen in dichtem Takt weitere Abstimmungen. Als letzter der 50 Bundesstaaten hält Utah Ende Juni seine Vorwahlen ab. Auf dem republikanischen Parteitag in Tampa, Florida, Ende August wählen die Delegierten aus den Bundesstaaten dann offiziell den Herausforderer von Präsident Barack Obama bei den Wahlen am 6. November 2012.

Obama: Wir haben noch viel zu tun

Obama stimmte indes seine Anhänger in Iowa mit kämpferischen Worten auf das Wahljahr ein. "Wir haben viel getan und wir haben noch viel mehr zu tun. Darum brauchen wir vier weitere Jahre", sagte Obama in einer Videokonferenz, die bei den Caucuses der Demokraten in Iowa übertragen wurde. Da Obamas Kandidatur innerparteilich nicht umstritten ist, ist der demokratische Nominierungsprozess dieses Mal lediglich Formsache.

Obama pries in seiner Ansprache den Abzug der US-Truppen aus dem Irak und die Gesundheitsreform als Höhepunkte seiner bisherigen Amtszeit. "Wir haben bereits einen Wandel gesehen. 2012 geht es darum, die Menschen in Amerika daran zu erinnern, welchen Weg wir schon zurückgelegt haben", sagte er. Obama hatte vor vier Jahren die demokratischen Vorwahlen in Iowa für sich entschieden und damit den Grundstein für seinen Siegeszug bis ins Weiße Haus gelegt.

Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage muss Obama jedoch um seine Wiederwahl bangen. Seine Zustimmungswerte liegen in Umfragen derzeit deutlich unter 50 Prozent. Die republikanischen Bewerber fahren bereits heftige Attacken gegen den Präsidenten. Sie werfen Obama vor, Unternehmen mit zu viel staatlicher Einmischung in Ketten gelegt zu haben und für die lahmende Konjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich zu sein.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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