"Einfach überall Blut" Mit Gottes Hilfe will Trump die USA retten
19.07.2024, 05:03 Uhr Artikel anhören
Donald Trump ist überzeugt: Er wird die Wahl in vier Monaten gewinnen.
(Foto: REUTERS)
Auf ihrem Parteitag in Milwaukee küren die Republikaner Donald Trump zu ihrem Präsidentschaftskandidaten. Der verurteilte Milliardär akzeptiert, verspricht den Delegierten einen Sieg und erzählt dann zum "ersten und einzigen Mal", wie sich das Attentat auf ihn anfühlte.
Donald Trump hat seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner offiziell angenommen. "In vier Monaten werden wir einen unglaublichen Sieg erringen", sagte er unter großem Jubel auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin. Er wolle "Präsident für ganz Amerika, nicht halb Amerika" sein. "Die Zwietracht und Spaltung in unserer Gesellschaft müssen geheilt werden."
In seiner Nominierungsrede sprach Trump auch über den versuchten Mordanschlag auf ihn bei einer Wahlkampfveranstaltung am vergangenen Samstag. Er werde die Geschichte nur ein einziges Mal erzählen, denn es wäre zu schmerzhaft, es ein weiteres Mal zu tun, sagte Trump.
"Meine Hand war blutverschmiert, einfach überall Blut. Ich wusste sofort, dass es sehr ernst war", erzählt der frühere Präsident in seiner Rede. "Überall floss Blut und doch fühlte ich mich in gewisser Weise sehr sicher, denn ich hatte Gott auf meiner Seite."
Hätte er nicht im Moment des Schusses zur Seite geschaut, dann wäre er nicht mehr am Leben, betonte Trump. "Ich stehe hier vor euch nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes. Ich sollte heute Abend nicht hier sein", sagte der 78-Jährige. Daraufhin begann das Publikum frenetisch zu jubeln und zu rufen: "Doch, du solltest hier sein!"
Schweigeminute für getöteten Zuschauer
Anschließend legte Trump eine Schweigeminute für den bei der Wahlkampfveranstaltung getöteten Zuschauer ein und küsste den Helm des ehemaligen Feuerwehrmannes. Auf der Bühne war die Feuerwehrjacke des Mannes zu sehen. "Er war unglaublich", sagte Trump. Er sei von allen respektiert worden.
Bei der Wahlkampfkundgebung hatte der 50-Jährige seine Frau und Tochter von den Kugeln abgeschirmt, als der Schütze das Feuer eröffnete. Er wurde tödlich getroffen, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Der Mann arbeitete als Werkzeugingenieur und hatte sich viele Jahre lang bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.
Ein Schütze hatte am Samstag auf einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania das Feuer eröffnet. Er wurde von Sicherheitskräften getötet. Trump wurde am Ohr verletzt. Seitdem trägt der Republikaner einen weißen Verband am Ohr.
"Ich werde die Demokratie retten"
Im Verlauf der Rede forderte Trump zudem die Demokraten auf, politische Meinungsverschiedenheiten nicht zu "dämonisieren" und Dissens nicht zu "kriminalisieren". Er selbst sei keine Gefahr für die Demokratie, behauptete Trump. Vielmehr werde er die "Demokratie für die Menschen unseres Landes retten".
Trump ist in diverse juristische Auseinandersetzungen verwickelt. Er stellt sich öffentlich immer wieder als Opfer einer politisch motivierten "Hexenjagd" dar. Nach wie vor hat er seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Joe Biden nicht anerkannt. Bisher weigert sich Trump auch, zu erklären, dass er das Ergebnis der kommenden Wahl akzeptieren wird. Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP