Deadline für Gaza-Hilfe verpasst USA könnten militärische Unterstützung für Israel reduzieren
12.11.2024, 11:12 Uhr Artikel anhören
Israelische Soldaten stehen Wache an einem Grenzübergang zum Gazastreifen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Sie liefern Kampfjets, Raketen und Munition in Milliardenhöhe. Doch Israel kommt wichtigen Forderungen nach mehr Hilfe für Gaza nicht nach - mit Folgen für Waffenlieferungen?
Israel hat eine von den USA gesetzte Frist für verstärkte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verpasst. Das berichten acht internationale Hilfsorganisationen. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte im Oktober Israel ein Ultimatum gesetzt: Wenn Israel nicht binnen 30 Tagen mehr Lastwagen mit wichtigen Gütern über die Grenzen lasse, könnten US-Militärhilfen einbehalten werden.
In einem Schreiben vom 13. Oktober sprachen US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin von mindestens 350 Lastwagenlieferungen in den Gazastreifen. Die USA forderten außerdem, einen fünften Grenzübergang in das Gebiet zu öffnen, den Menschen in Zeltlagern an der Küste zu gestatten, vor dem Winter ins Landesinnere umzuziehen, und den Zugang von Hilfsorganisationen in den nördlichen Gazastreifen zu gewährleisten. Diese Frist lief am Dienstag aus.
Forderungen bei Weitem nicht erfüllt
Israel hat zwar mehr Hilfslieferungen zugelassen, ihr Umfang bleibt jedoch weit hinter den US-Wünschen zurück. Der geforderte fünfte Grenzübergang sollte zwar am Dienstag öffnen, aber der Zugang für Angestellte von Hilfsorganisationen zum nördlichen Gazastreifen bleibt eingeschränkt. Zudem leben viele Menschen immer noch in Zeltlagern.
In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht nannten acht Hilfsorganisationen 19 Maßnahmen, die nötig gewesen wären, um die US-Forderung zu erfüllen, mehr Lebensmittel und andere Hilfsgüter in den Küstenstreifen zu bringen. Dem Bericht zufolge hat Israel 15 Maßnahmen gar nicht und vier nur teilweise umgesetzt. Zu den Organisationen gehörten der Norwegische Flüchtlingsrat, Oxfam und Save the Children.
Quelle: ntv.de, AP/vme