Politik

Teuer und ineffektiv USA stoppen Rebellen-Ausbildung

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Die USA tragen der Realität Rechnung: Ihr Programm, syrische Rebellen im Kampf gegen den IS zu trainieren, erweist sich als teuer und gänzlich gescheitert. Nun zieht Washington Konsequenzen.

Das US-Militär fährt sein Ausbildungsprogramm für syrische Rebellen massiv zurück. Wie ein Militärvertreter in Washington sagte, soll das Training ganzer Einheiten der gemäßigten Rebellen für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eingestellt werden. Stattdessen sollten künftig nur noch ausgesuchte Anführer der Rebellen vom US-Militär ausgebildet und ausgerüstet werden. Das Pentagon erhoffe sich von der Änderung des Programms eine bessere "militärische Kampfkraft" der Rebellen.

Wie viele Rebellenanführer ausgebildet und bewaffnet werden sollen, wollte der Militärvertreter nicht sagen. Das Programm solle aber bereits in den kommenden Tagen starten.

US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte zuvor bei einem Besuch in London eine Änderung des Ausbildungsprogramms angekündigt, zunächst jedoch keine Einzelheiten genannt. Es seien verschiedene Ansätze geprüft worden, sagte Carter. Als Beispiel für eine erfolgversprechende Alternative verwies er auf die Ausbildung kurdischer Kämpfer in Nordsyrien.

Das Pentagon hatte ursprünglich vorgehabt, tausende gemäßigte syrische Rebellen für den Kampf gegen die IS-Dschihadisten auszubilden und dafür 500 Millionen Dollar (knapp 440 Millionen Euro) eingeplant. Allein in diesem Jahr sollten 5400 Kämpfer, in den nächsten drei Jahren 15.000 Kämpfer ausgebildet werden.

Das Programm hatte sich jedoch als völliger Fehlschlag erwiesen. Von zwei kleinen Rebelleneinheiten, die in diesem Jahr von der Türkei aus nach Syrien geschickt worden waren, hatte eine direkt nach dem ersten Angriff aufgegeben. Die andere hatte große Teile ihrer Ausrüstung an eine mit Al-Kaida verbündete Rebellengruppe verloren.

IS auf dem Vormarsch

Unterdessen macht der IS immer größerere Ländegewinne im Norden Syriens. Die Extremisten hätten nördlich der Stadt Aleppo mehrere bislang von Rebellen kontrollierte Orte eingenommen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Demnach rückte die Terrormiliz näher an Gebiete unter Kontrolle des Regimes heran. Dutzende Menschen seien gestorben oder verletzt worden, hieß es weiter. Angaben der Beobachtungsstelle können nicht unabhängig überprüft werden.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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