Besorgt über Politik Pjöngjangs USA verabreden Geheimdienstkooperation
26.12.2014, 11:52 Uhr
Pjöngjang am 25. November 2014: Massenkundgebung wegen einer UN-Resolution, die Sanktionen gegen Nordkorea vorsieht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Militärpakt zwischen Südkorea und der früheren Kolonialmacht Japan? Vor zwei Jahren war das undenkbar. Doch das nordkoreanische Atomprogramm lässt eine Zusammenarbeit sinnvoll erscheinen. Die USA schalten sich ein.
Mit Blick auf das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm und der damit einhergehenden internationalen Besorgnis wollen die USA den Austausch von Geheimdienstinformationen mit Südkorea und Japan verbessern. Eine entsprechende trilaterale Vereinbarung soll am Montag unterzeichnet werden. Das teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit.
Ein tief sitzendes Misstrauen zwischen Südkorea und der früheren Kolonialmacht Japan ist damit jedoch nicht überwunden. Seoul wird daher, so heißt es, keine Daten direkt an Japan liefern, sondern zunächst über die USA. Washington drängt auf eine stärkere Zusammenarbeit beider Länder. Vor zwei Jahren hatten Südkorea und Japan die Unterzeichnung eines ähnlichen Abkommens verschoben - wegen Bedenken in Seoul gegen einen solchen Militärpakt mit Japan.
Die USA haben bereits bilaterale Militärabkommen über den Informationsaustausch mit Südkorea und Japan. In beiden Staaten sind jeweils Zehntausende amerikanischer Soldaten stationiert.
Südkorea und Nordkorea befinden sich formal noch immer im Kriegszustand, nach dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 wurde kein Friedensvertrag geschlossen. In den vergangenen Monaten hatte das atomar bewaffnete Nordkorea verstärkt Raketen getestet und damit neue Spannungen geschürt. Südkorea und seine westlichen Verbündeten verurteilen die Tests scharf.
Quelle: ntv.de, asc/dpa/AFP