Politik

Kapitol und Kongress in Gefahr USA verhindern Attentat auf Washington

Aufnahme des eingerüsteten Kapitols - das FBI hat nach eigenen Angaben einen Anschlag auf das Regierungsgebäude verhindert.

Aufnahme des eingerüsteten Kapitols - das FBI hat nach eigenen Angaben einen Anschlag auf das Regierungsgebäude verhindert.

(Foto: AP)

Das FBI nimmt einen 20-jährigen Mann in Ohio fest: Er soll einen Anschlag auf das Kapitol und den Kongress geplant haben. Laut Ermittlungen wollte er Rohrbomben platzieren und mit Feuerwaffen Menschen erschießen.

Im US-Bundesstaat Ohio ist ein US-Bürger festgenommen worden, der offenbar einen Anschlag auf den Sitz des US-Kongresses in Washington geplant hat. Wie das US-Justizministerium und das FBI mitteilten, wurde der 20-Jährige in Gewahrsam genommen, nachdem er zwei halbautomatische Waffen und reichlich Munition gekauft hatte. Er muss sich nun wegen illegalen Waffenbesitzes und des "Versuchs der Tötung von Angestellten der USA" verantworten.

Der mutmaßliche Attentäter Christopher L. sitzt nun in Haft.

Der mutmaßliche Attentäter Christopher L. sitzt nun in Haft.

(Foto: AP)

Laut Strafanzeige eröffnete der Mann ein Twitter-Konto unter dem Pseudonym Raheel Mahrus Ubaydah, wo er Unterstützung für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekundete. Er habe dort "Erklärungen, Videos und andere Inhalte" veröffentlicht, die ein Sympathisieren mit den Extremisten nahelegen. Zudem bekundete er seine Unterstützung des "gewaltsamen Dschihad" sowie von Angriffen in den USA und anderswo.

Einem Informanten des FBI soll der 20-Jährige außerdem seine Pläne dargelegt haben, das Kapitol in Washington anzugreifen, das den Senat und das Repräsentantenhaus beherbergt. Er habe die Kongressmitglieder als "Feinde" bezeichnet und geplant, selbstgebaute "Rohrbomben im Kapitol und in der Nähe" zu platzieren. Mit "Feuerwaffen" habe er dann "Angestellte und Regierungsvertreter" töten wollen, hieß es in den FBI-Dokumenten.

IS hatte zu Anschlägen aufgerufen

Das FBI beobachtet den Mann den Angaben zufolge bereits seit August vergangenen Jahres. Im Sommer hatte der IS in einer breiten Offensive weite Landesteile in Syrien und im Irak erobert. Die Dschihadistenorganisation rief in der Vergangenheit außerdem ausdrücklich zur Tötung von Bürgern in den Ländern auf, die den Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak unterstützen.

Der Vorsitzende Heimatschutzausschusses im Repräsentantenhaus, Michael McCaul, lobte die Festnahme und erklärte, der Ausschuss habe Ermittlungen dazu eingeleitet, wie die Regierung gegen Terrorgefahren in den USA vorgehe. "Diese Terroristen sind versessen darauf, unser Land anzugreifen", erklärte der Republikaner.

Präsident Barack Obama warnt seit langem davor, die größte Terrorgefahr gehe von Einzeltätern aus, die ohne enge Beziehungen zu internationalen Terrororganisationen wie Al-Kaida zuschlagen - meist auf eigene Faust und mit selbst gebastelten Bomben. Erst am Vortag war die Anklage eines Mannes wegen Morddrohungen gegen den Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, publik geworden. 

In der vergangenen Woche hatten mehrere islamistische Angriffe in Paris die Welt erschüttert. Dabei waren 17 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Journalisten des Satire-Magazins "Charlie Hebdo". Für den Angriff hatte am Mittwoch der jemenitische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida die Verantwortung übernommen.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa

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