Politik

Kräftige Rentenerhöhung Über 100.000 Rentner rutschen in die Steuerpflicht

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Knapp sechs Millionen Rentner sind steuerpflichtig.

Knapp sechs Millionen Rentner sind steuerpflichtig.

(Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Ab Juli steigen die gesetzlichen Renten deutlich, im Westen um 4,39 und im Osten um 5,86 Prozent. Das Plus bedeutet allerdings für rund 109.000 Ruheständler, dass sie deshalb Steuern zahlen müssen.

Durch die Erhöhung der gesetzlichen Renten zum 1. Juli rutschen mehr als 100.000 Ruheständler in die Einkommensteuerpflicht. Laut einem Bericht der Funke Mediengruppe geht das Bundesfinanzministerium davon aus, dass sich durch die Anpassung die Zahl der steuerpflichtigen Rentner um 109.000 erhöhen wird. Demnach betonte das Ministerium aber zugleich, dass umgekehrt durch die zum 1. Januar 2023 erfolgte Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags auf 10.908 Euro insgesamt 195.000 Ruheständler aus der Steuerpflicht herausgefallen seien.

Insgesamt sind demnach in Deutschland knapp sechs Millionen Personen mit Renteneinkünften steuerpflichtig. Das Finanzministerium geht laut den Funke-Zeitungen außerdem davon aus, dass durch die Rentenerhöhung die Steuereinnahmen des Staates um 660 Millionen Euro zulegen werden. Durch die bereits erfolgte Anpassung des Steuertarifs 2023 im Rahmen der Entlastungspakete würden die Rentenbezieher aber wiederum um fast zwei Milliarden Euro bessergestellt.

Die gesetzlichen Renten von rund 21 Millionen Ruheständlern steigen zum 1. Juli kräftig: Das Plus beträgt im Westen 4,39 und im Osten 5,86 Prozent. Ein Rentner im Westen mit 1500 Euro Rente bekommt durch die Erhöhung brutto etwa 66 Euro mehr im Monat, im Osten etwa 88 Euro mehr. Das wird aber voraussichtlich nicht reichen, um den schnellen Anstieg der Lebenshaltungskosten auszugleichen. Ökonomen rechnen für dieses Jahr mit einer Inflationsrate von rund sechs Prozent.

Die Rentenbeiträge bleiben nach einer Vorausschätzung der Rentenversicherung in den nächsten drei Jahren beim heutigen Stand von 18,6 Prozent. 2027 wird aber mit einem Anstieg auf 19 und 2028 auf 20 Prozent gerechnet.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen