Deutlich mehr als gedacht Über 200 Deutsche sind noch in Kabul
25.08.2021, 17:32 Uhr
Bislang sind 540 Bundesbürger ausgeflogen worden.
(Foto: picture alliance/dpa/kyodo)
Etwa doppelt so viele deutsche Staatsbürger wie zunächst angenommen befinden sich noch in Kabul. Das Auswärtige Amt spricht von rund 200 Personen. Darüber hinaus kommen noch Tausende weitere Menschen für eine Evakuierung infrage.
In der afghanischen Hauptstadt Kabul halten sich nach Angaben des Auswärtigen Amts noch mehr als 200 deutsche Staatsbürger auf. Die Zahl liege höher als noch am Vortag, "weil sich weiterhin Menschen bei uns melden", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. 540 Deutsche seien bereits ausgeflogen worden. Am Dienstag hatte Außenminister Heiko Maas von rund 100 Deutschen vor Ort und ihren Familien gesprochen.
Es gebe eine "gewisse Unschärfe" bei den Zahlen, weil teils auch Angehörige deutsche Staatsbürger seien, sagte der Sprecher. Wie viele der Betroffenen neben der deutschen auch die afghanische Staatsbürgerschaft haben, werde nicht erfasst, weil es für die Frage, ob jemand berechtigt sei zur Teilnahme an der Evakuierungsmission, keinen Unterschied mache.
Er räumte aber ein, dass es für die Bewegungsfreiheit der Betroffenen im von den Taliban kontrollierten Kabul relevant sein könne. "Das ist ein Faktor, den man berücksichtigen muss." Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass sich in Kabul insgesamt noch eine "hohe vierstellige oder niedrige fünfstellige Zahl" schutzbedürftiger Menschen befindet, die grundsätzlich für eine Evakuierung infrage kämen.
Ob die gesamte Anzahl der Menschen jedoch noch ausgeflogen werden kann, ist fraglich. Kanzlerin Merkel kündigte an, den Luftbrücken-Einsatz in den nächsten Tagen zu beenden. Insgesamt hat die Bundeswehr inzwischen auf gut 30 Flügen mehr als 4650 Bundesbürger, Afghanen und Bürger anderer Staaten aus Kabul evakuiert.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa