Politik

Balten rufen nach "Leopard 2" Ukraine zu Panzer-Hängepartie: "Denkt schneller nach!"

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"Jeder Tag der Verzögerung bedeutet den Tod für Ukrainer", sagt Mychailo Podoljak zur Frage, ob der Westen "Leopard 2"-Panzer liefert.

(Foto: dpa)

Selenskyjs Präsidentenberater Podoljak versteht den Westen nicht: "Ihr werdet der Ukraine sowieso mit den notwendigen Waffen helfen", twittert er. Das Lavieren bei der Frage nach "Leopard 2"-Panzern für seine Streitkräfte "tötet mehr unserer Leute". Die baltischen Staaten springen der Ukraine dabei bei.

Die Ukraine hat ihren westlichen Partnern vorgeworfen, mit ihrem Zögern beim Liefern von schweren Panzern wie dem deutschen "Leopard 2" noch mehr Kriegstote in Kauf zu nehmen. Die "globale Unentschlossenheit" in dieser Frage "tötet mehr unserer Leute", schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak bei Twitter. "Jeder Tag der Verzögerung bedeutet den Tod für Ukrainer."

Aus Sicht des Beraters des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj läuft es ohnehin darauf hinaus, dass die Unterstützerländer der Ukraine schlussendlich Kampfpanzer liefern werden. "Ihr werdet der Ukraine sowieso mit den notwendigen Waffen helfen und feststellen, dass es keine andere Option gibt, um den Krieg zu beenden", twitterte Podoljak. Mit Blick auf Erklärungen Deutschlands und anderer Länder, die Lieferung von Kampfpanzern müsse noch geprüft werden, schloss der Präsidentenberater seine Botschaft mit den Worten: "Denkt schneller nach!".

Auch die Außenminister der Baltenstaaten haben Deutschland zur sofortigen Unterstützung der Ukraine mit "Leopard"-Kampfpanzern aufgerufen. "Wir, die Außenminister von Lettland, Estland und Litauen, fordern Deutschland auf, sofort 'Leopard'-Panzer an die Ukraine zu liefern", schrieb der lettische Chef-Diplomat Edgars Rinkevics bei Twitter. Dies sei "notwendig, um die russische Aggression zu stoppen, der Ukraine zu helfen und den Frieden in Europa schnell wiederherzustellen". "Deutschland als mächtigster Staat Europas hat in dieser Hinsicht eine besondere Verantwortung", fügte Rinkevics hinzu.

Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz war am Freitag keine Entscheidung zur Lieferung von "Leopard"-Panzern an die Ukraine gefallen. Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ordnete zunächst eine Prüfung der Bestände von "Leopard"-Panzern für eine eventuelle Lieferung in die Ukraine an. Zudem sagten die Teilnehmer des Treffens der Ukraine zahlreiche andere Rüstungsgüter zur Abwehr des russischen Angriffs zu.

Kiew fordert bereits sei Langem die Lieferung westlicher Kampfpanzer. Bereits vor dem Treffen in Ramstein hatten sich Polen und weitere EU- und NATO-Staaten bereiterklärt, der ukrainischen Armee "Leopard"-Panzer aus deutscher Produktion zur Verfügung zu stellen. Dafür müsste die Bundesregierung jedoch grünes Licht geben. Nach dem Treffen hatte Bundesverteidigungsminister Pistorius gesagt, die Frage der Exportgenehmigungen sei in Ramstein "diskutiert, aber nicht entschieden worden".

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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