Politik

Berüchtigter Hardliner im Krieg Ukrainer setzen Zehntausende Dollar Kopfgeld für Girkin aus

Igor Girkin (rechts), hier im Juli 2014 in Donezk, ist berüchtigt für sein erbarmungsloses Vorgehen im Krieg.

Igor Girkin (rechts), hier im Juli 2014 in Donezk, ist berüchtigt für sein erbarmungsloses Vorgehen im Krieg.

(Foto: AP)

Igor Girkin, ein international gesuchter russischer Ultranationalist, ist nun offenbar in der Ukraine im Einsatz. Ukrainische Aktivisten frohlocken - und loben 50.000 Dollar für seine Ergreifung aus. "Ich habe das Gefühl, dass einige Burjaten ihn einfach in einem Kofferraum zu uns bringen könnten", schreibt einer von ihnen.

Igor Girkin, der berüchtigte ehemalige "Verteidigungsminister der Donezker Volksrepublik", ist offenbar in den Krieg gegen die Ukraine gezogen. Dies berichtet unter anderem die "Ukrainska Pravda". Für die Ergreifung des russischen Ultranationalisten, der 2014 im Donbass Kämpfer befehligte und öffentlich unter dem Pseudonym Strelkow auftrat, sollen bereits 50.000 Dollar ausgelobt worden sein.

Am Samstag postete Girkins Ehefrau, Myrslawa Reginskaja, ein Foto, auf dem Girkin in einer Militäruniform zu sehen ist. Auf die Frage, wo Girkin sei und ob es ihm gut gehe, antwortete sie dem Bericht zufolge, dass alles in Ordnung sei und er sich bald wieder melden werde.

Der ukrainische Aktivist Serhii Sternenko bot daraufhin demjenigen, der Girkin festnimmt, eine Belohnung von 10.000 US-Dollar aus seinen persönlichen Ersparnissen an. Taras Topolia, Frontmann der Band Antitila, versprach ebenfalls 10.000 US-Dollar für die Ergreifung des russischen Hardliners. Der Schriftsteller und Soldat Valerii, der Tennisspieler Serhii Stakhovskyi und Serhii Haidai, der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Luhansk, wollen ebenfalls jeweils 10.000 US-Dollar zahlen, wenn Girkin lebend gefasst wird. "Ich habe das Gefühl, dass einige Burjaten ihn einfach in einem Kofferraum zu uns bringen könnten", schrieb Serhii Sternenko auf Twitter. Viele russische Soldaten stammen aus Randregionen, unter anderem aus dem sibirischen Burjatien.

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Der einstige russische Geheimdienstoffizier und Oberst Girkin, der 2014 den Separatistenaufstand im Donbass anführte und gerne unter dem Kampfnamen "Strelkow" auftrat, gehört zum ultranationalistischen Teil der russischen Gesellschaft. Den jüngsten russischen Angriff auf die Ukraine, die als Teil "der russischen Welt" zurückgeholt werden soll, befürwortete er.

Girkin fordert mehr Härte

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Allerdings beklagte Girkin lange die seiner Meinung nach ungenügende Härte gegen Ukrainer, die Unfähigkeit der russischen Militärführung und die teils absurden Erfolgsmeldungen des Generalstabs. Schon früh forderte er eine Generalmobilmachung. Ansonsten werde Russland verlieren, warnt er im September. "Ich habe das Gefühl, dass im Oktober unsere Armee zusammenbricht."

Nach Girkin wird international gefahndet. Ihm wird der Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges über der Ukraine im Juli 2014 zur Last gelegt. Dabei kamen alle 298 Insassen ums Leben, unter ihnen auch 80 Kinder.

Quelle: ntv.de, ghö

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