Israels Armee räumt Siedlung Verletzte bei Zusammenstößen im Westjordanland
03.01.2019, 10:54 Uhr
Bereits bei der Räumung im Jahr 2017 kam es in Amona zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Siedlern.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Vor zwei Jahren räumt die israelische Polizei eine illegal errichtete Siedlung im Palästinensergebiet. Trotzdem versuchen militante Bewohner, sich wieder auf dem Außenposten anzusiedeln. Bei erneuten Räumungen eskaliert die Lage nun.
Bei Zusammenstößen zwischen israelischen Siedlern und Polizisten im besetzten Westjordanland sind mindestens sechs Menschen verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Polizei kamen die Sicherheitskräfte am Morgen auf das Gelände der 2017 geräumten Siedlung Amona, um zwei neu errichtete illegale Gebäude zu räumen.
Die Polizisten wurden von protestierenden Siedlern mit Steinen beworfen, fünf Polizisten und ein Zivilist wurden verletzt. Zwei Menschen wurden festgenommen. Nach Angaben der Polizei sollen die beiden Fertighäuser, die in Amona aufgestellt wurden, von der Armee abtransportiert werden, sobald die Polizisten die Siedlung geräumt haben.
Die Siedlung Amona war 1995 ohne Genehmigung der israelischen Regierung auf einem Hügel nördlich von Ramallah auf palästinensischem Privatland errichtet worden. Um den Außenposten gab es jahrelang juristischen Streit. 2006 kam es beim Abriss einiger Häuser zu heftigen Zusammenstößen, bei denen mehr als 250 Menschen verletzt wurden.
Im Februar 2017 wurde Amona schließlich geräumt. Kurz darauf genehmigte die israelische Regierung den Bau einer neuen Siedlung im Westjordanland, in die die Bewohner umziehen sollten. Militante Siedler versuchen jedoch, sich wieder auf dem Außenposten anzusiedeln.
Siedlungen nach internationalem Recht illegal
Mehr als 600.000 Israelis leben in Siedlungen im besetzten Westjordanland und im von Israel annektierten Ostteil Jerusalems. Die Siedlungsaktivitäten in den Palästinensergebieten stellen nach Einschätzung der Vereinten Nationen eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einem Frieden zwischen Israel und den Palästinensern dar.
Nach internationalem Recht sind sämtliche Siedlungsaktivitäten in den Palästinensergebieten illegal. Die israelische Regierung unterscheidet dagegen zwischen von ihr genehmigten und illegalen Siedlungen.
Quelle: ntv.de, lri/AFP