Politik

Kämpfe mit dem IS in Deir Essor Vier russische Soldaten in Syrien getötet

Ein russischer Panzer in Deir Essor im Herbst 2017

Ein russischer Panzer in Deir Essor im Herbst 2017

(Foto: REUTERS)

Aus seinen ehemaligen Hochburgen in Syrien ist der IS längst verdrängt. Doch in der Wüste finden die Terroristen noch Rückzugsgebiete und können immer wieder zuschlagen. Bei ihrer jüngsten Attacke sterben auch russische Soldaten.

Bei Kämpfen in Syrien sind vier russische Soldaten getötet worden. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mitteilte, starben die Soldaten bei einem nächtlichen Angriff von "Terroristengruppen" auf Stellungen der syrischen Regierungstruppen in der östlichen Provinz Deir Essor. Sie waren demnach als "Militärberater" für die syrische Armee im Einsatz gewesen. Drei weitere russische Soldaten wurden demnach verletzt.

Bei den anschließenden Kämpfen wurden den russischen Angaben zufolge 43 Rebellenkämpfer getötet. Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben dazu, wo und wann die Kämpfe genau stattgefunden haben. Andere Berichte deuten aber darauf hin, dass es sich dabei um einen Angriff der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in der Wüste von Deir Essor am Mittwoch gehandelt haben könnte.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden bei dem Angriff mindestens neun Russen getötet. Bei dem Überraschungsangriff seien insgesamt 35 Regierungskämpfer getötet worden, darunter neben iranischen Milizionären auch neun Russen, erklärte die Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netz aus Aktivisten in Syrien stützt. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Die russischen Streitkräfte sind seit dem Herbst 2015 im Syrien-Krieg im Einsatz und fliegen vor allem Luftangriffe zur Unterstützung der syrischen Armee im Kampf gegen die IS-Miliz und andere Rebellengruppen. Medienberichten zufolge kämpfen in Syrien zudem zahlreiche Russen als Söldner für private Sicherheitsfirmen. Durch das Eingreifen Russlands in den Konflikt wendete sich das Blatt zugunsten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Die IS-Miliz kontrolliert in der riesigen Wüste im Osten Syriens noch einige kleinere Gebiete. Laut der oppositionsnahen Beobachtungsstelle galt der Angriff am Mittwoch einem kleinen Stützpunkt nahe der Stadt Majadin. Ihren Angaben nach kontrolliert die IS-Miliz nur noch drei Prozent des syrischen Territoriums, nachdem sie jüngst gezwungen war, ihre letzten Bastionen im Süden von Damaskus zu räumen.

In Deir Essor gehen die von Russland unterstützten syrischen Truppen sowie die US-geführte Militärkoalition in unterschiedlichen Offensiven gegen die IS-Miliz vor. Im Februar waren bei US-Angriffen in Deir Essor mehrere Russen getötet worden. Es handelte sich nach Angaben der Regierung in Moskau aber nicht um russische Soldaten.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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