Erleichterung in Gaza Waffenruhe scheint zu halten
27.08.2014, 07:39 Uhr
Die Waffen sollen dauerhaft schweigen.
(Foto: imago/Xinhua)
Nach 50 Tagen Krieg um den Gazastreifen gilt in Nahost eine neue Feuerpause, die dauerhaft sein soll. Aber nach den blutigen Kämpfen herrschen weiterhin Misstrauen und Spannung.
Die ersten Stunden der neuen, dauerhaften Waffenruhe in Nahost sind offenbar ruhig verlaufen. Wie die "Times of Israel" am Morgen berichtete, waren seit Beginn der Feuerpause Dienstagabend um 19.00 Uhr keine Granaten oder Raketen in Israel eingeschlagen. In Gaza hatten am Abend Tausende das Ende der Gewalt gefeiert.
Die USA äußerten unterdessen nach den wochenlangen blutigen Kämpfen im Gaza-Krieg die Hoffnung auf eine "langlebige und nachhaltige" Übereinkunft zwischen Israelis und Palästinensern. Alle Beteiligten seien aufgerufen, sich nun an die Vereinbarung zu halten, sagte Außenminister John Kerry. "Uns allen ist klar, dass dies eine Gelegenheit ist, keine Gewissheit." Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte die Einigung auf eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Konflikt. "Eine bessere Zukunft für Gaza und für Israel bedingt eine verlässliche Waffenruhe. Es liegt nun an beiden Seiten, dieser Verantwortung gerecht zu werden", erklärte Ban in New York.
Israel und die militanten Palästinensergruppen hatten sich am Dienstag erstmals seit dem Ausbruch des jüngsten Gaza-Kriegs auf eine dauerhafte Waffenruhe geeinigt. Die von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verkündete Waffenruhe trat um 18.00 Uhr MESZ in Kraft. In einer Fernsehansprache sagte Abbas, die palästinensische Führung verkünde eine Waffenruhe, um "die Aggression gegen den Gazastreifen und das Blutvergießen und Töten der Kinder zu stoppen".
Noch einmal intensiver Beschuss
Auf israelischer Seite bestätigte Regierungssprecher Mark Regev das Inkrafttreten der Waffenruhe. "Wir haben einmal mehr den ägyptischen Vorschlägen über eine Waffenruhe zugestimmt, die zu einem Ende aller Feindseligkeiten aufrufen", sagte zuvor ein ranghoher israelischer Regierungsvertreter.
Vor Beginn der Feuerpause genau 50 Tage nach dem Ausbruch des jüngsten Gaza-Kriegs hatten die Konfliktparteien ihren gegenseitigen Beschuss noch einmal intensiviert. Insgesamt kamen am Dienstag bei israelischen Luftangriffen neun Palästinenser ums Leben. Militante Palästinenser schossen zahlreiche Raketen auf Israel ab. Dabei starben nach Medienberichten in einem Grenzort zum Gazastreifen zwei Israelis. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 8. Juli sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 2130 Palästinenser getötet und mehr als 11.100 verletzt worden. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und 6 Zivilisten.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa