Ex-Linke erklärt Sinneswandel Wagenknecht will eigene Partei nun doch anführen
17.12.2023, 18:23 Uhr Artikel anhören
Im Bundestag gibt es schon eine Gruppe "Bündnis Sahra Wagenknecht".
(Foto: picture alliance/dpa)
Eigentlich hatte sie es abgelehnt, nun die Kehrtwende: Sahra Wagenknecht könnte ihre eigene Partei doch anführen - zumindest in einer Doppelspitze. In einem Interview beschreibt sie ihren Meinungsumschwung. Auch spricht sie darüber, warum nicht jeder sofort Mitglied werden kann.
Entgegen bisheriger Äußerungen steht die langjährige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht doch bereit, um ihre neue Partei zumindest in einer Doppelspitze zu führen. Sie überdenke die Frage des Vorsitzes noch einmal, "da mich sehr viele dazu aufgefordert haben", sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wahrscheinlich wird es eine Doppelspitze geben." Sie fügte hinzu: "Einer allein kann nicht alles machen."
Auf die Nachfrage, ob sie Teil einer Doppelspitze wäre, antwortete Wagenkecht "Ja." Bislang hatte Wagenknecht sich dagegen ausgesprochen, die Führung ihrer Partei, die im Januar gegründet werden soll, zu übernehmen. Sie hatte Amira Mohamed Ali vorgeschlagen, die ihr einst im Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag nachgefolgt war.
Wagenknecht, Mohamed Ali und acht weitere Bundestagsabgeordnete waren im Oktober aus der Linken ausgetreten, um eine neue Partei zu gründen. Die Linke-Fraktion im Bundestag verlor wegen der Austritte ihren Fraktionsstatus im Bundestag und will als parlamentarische Gruppe anerkannt werden - so auch das BSW. Die neue Partei wird aller Voraussicht nach am 8. Januar gegründet, am 27. Januar ist der erste Parteitag in Berlin geplant.
Im FAZ-Interview stellte Wagenknecht mit Blick auf ihre neue Partei klar, dass nicht alle, die wollten, auch gleich Parteimitglieder werden könnten. "Wir möchten unsere Mitglieder vorher kennenlernen", sagte sie. Junge Parteien "ziehen leider auch schwierige Leute an", erklärte sie weiter. "Deshalb müssen wir darauf achten, wer in die Partei kommt." Die Partei werde "mit mehreren Hundert Mitgliedern" starten. Es gebe Verantwortliche in jedem Land, die für den Aufbau zuständig sind. Mit Blick auf die Frage, ob eine vorherige Parteimitgliedschaft in der AfD ein Hindernis sei, sagte Wagenknecht, es werde keinen direkten Wechsel geben.
Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa