Ein Pferd als Staatsgeschenk Wenn der Bundespräsident nach "Donnernde Hufe" fragt
08.02.2024, 09:51 Uhr Artikel anhören
Damals noch Außenminister - aber auch heute noch Pferdepate in der Mongolei: Frank-Walter Steinmeier.
(Foto: dpa)
Deutschland und die Mongolei knüpfen engere Beziehungen. Staatsgäste bekommen im ostasiatischen Staat ein Pferd als Willkommensgeschenk. So auch Bundespräsident Steinmeier, der sich nun zehn Jahre später nach dem Wohl des Tieres erkundigt.
Wer als Staatsgast in die Mongolei reist, bekommt schon mal ein ganzes Pferd geschenkt. So passierte es auch Frank-Walter Steinmeier bei einem Besuch vor rund zehn Jahren - damals noch als Außenminister. Das junge Pferd wurde auf den Namen "Donnernde Hufe" getauft und blieb in dem ostasiatischen Land, als sein neuer Besitzer nach Deutschland abreiste.
Als Steinmeier nun als Bundespräsident erneut in die Mongolei kam, erkundigte er sich nach seinem Schützling: "Ich bin sehr gespannt zu hören, wie es 'Donnernde Hufe' inzwischen geht und ob er sich noch an mich erinnert", so Steinmeier. Der mongolische Staatspräsident Ukhnaa Khurelsukh hatte seinen Mitarbeitern die Anweisung gegeben, das Pferd mit einem Fotografen zu besuchen und sein Leben zu dokumentieren.
Das Ergebnis wurde Steinmeier bei seinem zweitägigen Staatsbesuch präsentiert: "Donnernde Hufe" lebt als halbwildes Pferd rund 620 Kilometer östlich von Ulan Bator und dürfte recht glücklich sein. Der Hengst hat zwar eine schwere Zeit hinter sich. In einem Kampf verlor er seine Herde und wanderte alleine zweieinhalb Jahre ziellos umher. Vor kurzem gründete er aber eine eigene Herde - mit vier Stuten.
Klingbeil erhält "Goldene Zukunft"
Das Pferd für Staatsgäste ist in der Mongolei eine Form der Diplomatie und soll ein Symbol für schnellen Erfolg sein. Die Mongolei ist mit einer Fläche von 1,5 Millionen Quadratkilometern etwa viermal so groß wie Deutschland, hat aber nur 3,3 Millionen Einwohner - und dort leben fast ebenso viele Pferde. Im Sommer 2023 hatte auch SPD-Chef Lars Klingbeil ein Pferd bekommen und auf den Namen "Goldene Zukunft" getauft.
Am Mittwoch hatten Deutschland und die Mongolei eine strategische Partnerschaft besiegelt. Damit werden die schon lange bestehenden Beziehungen auf eine neue Stufe gehoben, die viele Kooperationsprojekte beinhalten soll. Dies ist im Interesse beider Länder: Die Mongolei, eine parlamentarische Demokratie, ist geografisch eingeschlossen zwischen den beiden autoritär regierten Nachbarn Russland und China. Das Land versucht, seine internationalen Beziehungen breiter aufzustellen - politisch und wirtschaftlich. Auch Deutschland verfolgt das Ziel, sich infolge seiner Abkehr von Russland und einer Neubewertung der Rolle Chinas neu zu positionieren.
Quelle: ntv.de, mba/dpa