Politik

Kramp-Karrenbauer unter Druck Werte-Union will Erneuerung an CDU-Spitze

Von allen Seiten unter Druck: Kramp-Karrenbauer fehlen Erfolge.

Von allen Seiten unter Druck: Kramp-Karrenbauer fehlen Erfolge.

(Foto: picture alliance/dpa)

Kramp-Karrenbauer steht mangels Erfolg als Parteichefin in der Kritik. Auch Werte-Union-Chef Mitsch greift sie an, fordert Neuerungen an der Parteispitze - und hat schon eine eigene Vorstellung für einen Kanzlerkandidaten.

Der Vorsitzende der konservativen Werte-Union, Alexander Mitsch, hält einen Wechsel an der Spitze der Bundespartei nach eigenen Worten für sinnvoll. Annegret Kramp-Karrenbauer habe es als Vorsitzende nicht geschafft, der Partei wieder Profil zu geben, sagte Mitsch kurz vor dem CDU-Bundesparteitag am Wochenende. "Sie hat es nicht geschafft, sich aus dem Abwärtssog der GroKo zu lösen."

Kramp-Karrenbauer steht angesichts schlechter Umfragewerte und Wahlergebnisse unter Druck. Der Parteitag in Leipzig ist aber kein Wahlparteitag, Vorstandswahlen stehen nicht an. Kramp-Karrenbauer wurde im Dezember 2018 als Parteivorsitzende gewählt.

Werte-Union will Merz

Mitsch betonte zugleich, er wolle keine Personaldebatte auslösen und sie auch nicht zum Rücktritt auffordern. Kramp-Karrenbauer sei für zwei Jahre als CDU-Vorsitzende gewählt. "Ich würde nicht ihren Rücktritt fordern - sofern sie nicht selbst die Erkenntnis hat, dass es besser für die Partei ist." Aber er halte einen Wechsel an der Parteispitze für sinnvoll.

Mitsch sagte, er könne sich gut vorstellen, dass sich Kramp-Karrenbauer auf ihre Arbeit als Verteidigungsministerin konzentriere und den "Weg freimacht für eine Gesamtlösung". Ex-Fraktionschef Friedrich Merz könne auch Parteichef sein - auch wenn das keine Bedingung sei, um ein guter Kanzlerkandidat zu sein. Eine Doppelspitze könne er sich auch vorstellen mit Kramp-Karrenbauer als Parteichefin und Merz als Kanzlerkandidaten.

Die Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung. Nach Angaben Mitschs hat sie rund 3600 Mitglieder, ist also gerechnet an der Mitgliederzahl der CDU relativ klein. Mitsch wirbt seit Längerem für einen konservativeren Kurs in der CDU und für Friedrich Merz als Kanzlerkandidat.

Quelle: ntv.de, pbu/dpa

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