Politik

Außenminister besucht Mali Westerwelle stockt Hilfe auf

Westerwelle auf seiner Tour durch Afrika. Zu Mali sagte er: "Ein rechtsfreier Raum am Südrand der Sahara, in dem Terroristen ihr Rückzugsgebiet finden, würde auch unsere Sicherheit gefährden."

Westerwelle auf seiner Tour durch Afrika. Zu Mali sagte er: "Ein rechtsfreier Raum am Südrand der Sahara, in dem Terroristen ihr Rückzugsgebiet finden, würde auch unsere Sicherheit gefährden."

(Foto: dpa)

Mit einer Zusage für fast 14 Millionen Euro Hilfsmittel im Gepäck - einer Millionen Euro mehr als zuvor - besucht Außenminister Westerwelle das Krisenland Mali. Er will allerdings nicht nur die Entwicklungszusammenarbeit ausbauen. Vor Ort wirbt er für eine Diplomatie, die auch gemäßigte Kräfte im von Islamisten besetzten Norden einbindet.

Inmitten der internationalen Diskussion über einen Militäreinsatz in Mali hat Außenminister Guido Westerwelle das westafrikanische Krisenland besucht und ihm humanitäre Hilfe zugesagt. Die Mittel dafür würden um eine auf 13,5 Millionen Euro aufgestockt, sagte der FDP-Politiker in der Hauptstadt Bamako.

Zu einer möglichen Beteiligung Deutschlands an der Ausbildung der malischen Armee äußerte sich Westerwelle öffentlich zunächst nicht. "Die Stabilität Malis ist auch von großer Bedeutung für die Sicherheit Europas", betonte der FDP-Politiker aber.

Der Norden des Landes wird nach einem Militärputsch im März von Islamisten beherrscht, die dort einen Gottesstaat errichten wollen. Afrikanische Staaten erwägen eine militärische Intervention, die von der EU mit Ausbildung der malischen Streitkräfte und Logistik unterstützt werden könnten.

Westerwelle: Fortschritte noch im November

Westerwelle warb in Bamako dafür, den politischen Prozess zur Krisenlösung voranzubringen. Fortschritte seien noch im November zu erwarten, sagte er nach einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Tiéman Hubert Coulibaly. Er plädierte dafür, alle gemäßigten Kräfte im Norden in Gespräche einzubinden.

"Wir stehen solidarisch an der Seite Malis zur Lösung dieser Krise", sagte Westerwelle. Am Südrand der Sahara dürfe kein Rückzugsgebiet für Terroristen entstehen. Der malische Außenminister bedankte sich für die deutsche Hilfe. "Das Engagement gegen Terrorismus ist etwas, das wir beide teilen", sagte er.

Derzeit beraten Experten afrikanischer Staaten und internationaler Organisationen in Bamako über eine Militärintervention. Die EU-Außenminister wollen am 19. November über logistische Hilfe und die Ausbildung malischer Regierungstruppen beraten. Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU hat bereits die grundsätzliche Bereitschaft Deutschlands zu einer Beteiligung erklärt.

Der Besuch des Außenministers fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt und wurde bis zum Abflug geheim gehalten. Westerwelle hatte seine Afrika-Reise am Mittwoch im Senegal begonnen. Am Freitag und Samstag will er mit Nigeria das mit Abstand bevölkerungsreichste Land des Kontinents besuchen.

Quelle: ntv.de, dpa

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