Politik

Polizei vermutet Brandstiftung Wieder brennt geplantes Flüchtlingsheim

Die Feuerwehr ließ die Halle schließlich kontrolliert abbrennen.

Die Feuerwehr ließ die Halle schließlich kontrolliert abbrennen.

(Foto: dpa)

Wieder ein Angriff auf ein Flüchtlingsheim? Im brandenburgischen Nauen brennt eine geplante Notunterkunft vollständig ab. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Experten sollen die genaue Ursache jetzt prüfen.

 Erneut ist ein geplantes Flüchtlingsheim in Flammen aufgegangen. In der Nacht zum Dienstag brannte eine geplante Notunterkunft im brandenburgischen Nauen (Havelland) westlich von Berlin. Verletzt wurde nach ersten Polizei-Angaben niemand.

Das Feuer in der Sporthalle hatte sich am frühen Dienstagmorgen auf das gesamte Gebäude ausgebreitet, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr habe sich daher dazu entschlossen, die Halle kontrolliert abbrennen zu lassen.

Die Polizei ging nach den bisherigen Erkenntnissen von Brandstiftung aus. Ein technischer Defekt sei höchst unwahrscheinlich, hieß es. Spezialisten sollen die Ursache des Feuers am Vormittag eingehender untersuchen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke kündigte nach dem Brand eine "Null-Toleranz" gegenüber möglichen Tätern an. "Sollten die Ermittlungen einen fremdenfeindlichen Anschlag belegen, werden Polizei und Justiz in Brandenburg alles daran setzen, der Täter habhaft zu werden und sie einer gerechten Strafe zuzuführen", erklärte er. Ob Ausländerhetze und tätliche Angriffe auf Menschen in Not in Heidenau oder die Verhinderung des Einzugs von Flüchtlingen in Nauen per Brandstiftung, derartige Aktionen seien beschämend und Deutschlands unwürdig, verurteilte Woidke die mutmaßliche Tat.

Nutzung der Sporthalle umstritten

In Nauen hatte es in diesem Jahr mehrfach Demonstrationen gegen die geplante Aufnahme von Asylbewerbern gegeben. Im Februar war eine Stadtverordnetenversammlung zu diesem Thema massiv von rechtsextremen Demonstranten gestört worden.

Die Sporthalle gehört zum Oberstufenzentrum mit beruflichem Gymnasium des Landeskreises Havelland. Der Landkreis hatte im Juli angekündigt, dass die Halle der vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen dienen soll. Vorgesehen war eine Nutzung von September bis Jahresende.

Erst vergangene Nacht hatte ein Feuer eine geplante Unterkunft für Asylbewerber im baden-württembergischen Weissach im Tal zerstört. Die Ursache für das Feuer in der geplanten Asylbewerberunterkunft in Baden-Württemberg war zwar noch unklar. Aber auch hier halten die Behörden einen Brandanschlag für möglich.

Quelle: ntv.de, spt/dpa/AFP

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