Politik

"Weniger Marokkaner? Regeln wir!" Wilders muss wegen Hetze vor Gericht

Wilders verteidigt sich damit, dass er lediglich ausgesprochen habe, was alle dächten.

Wilders verteidigt sich damit, dass er lediglich ausgesprochen habe, was alle dächten.

(Foto: AP)

Im März 2014 fragt Rechtspopulist Wilders seine Anhänger: "Wollt ihr mehr Marokkaner oder weniger?" Auf die erwartbare Antwort hin verspricht er: "Dann werden wir uns darum kümmern." Der Eklat wird nun ein Fall für die Justiz.

Gegen den rechtspopulistischen niederländischen Politiker Geert Wilders hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Diskriminierung und Hetze gegen Marokkaner erhoben. Er werde beschuldigt, eine spezifische Gruppe der Bevölkerung wegen ihrer Rasse beleidigt zu haben", erklärte die Staatsanwaltschaft.

Die Klage geht auf einen Zwischenfall bei einer  Wahlkampfveranstaltung im März in Den Haag zurück. In einem Café fragte Wilders seine Anhänger, ob sie mehr oder weniger Marokkaner in der Stadt haben wollten. Die Reaktion war ein Sprechchor: "Weniger, weniger, weniger!" Wilders antwortete darauf mit einem Lächeln und den Worten: "Dann werden wir das regeln." Die Veranstaltung wurde im Fernsehen landesweit übertragen. Bei der Polizei gingen daraufhin 6400 Anzeigen ein.

Wilders steht unter Polizeischutz

Wilders, dessen rechtspopulistische Partei der Freiheit (PVV) Umfragen zufolge in der Wählergunst führt, nahm die Klage gelassen auf. Er habe nur die Wahrheit ausgesprochen. "Ich habe gesagt, was Millionen Menschen denken und glauben." Die Staatsanwaltschaft solle lieber Dschihadisten jagen als ihn. Anscheinend gefalle der Elite des Landes nicht, dass seine Partei in den Umfragen führe.

Der Politiker tritt seit Jahren mit islamfeindlichen Positionen auf. Dies machte ihn zum Ziel von Todesdrohungen. Derzeit steht er rund um die Uhr unter Polizeischutz.

Quelle: ntv.de, jog/rts

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