Politik

Iran will Diensthandys verbieten Wurden die Atomgespräche ausspioniert?

Reza Najafi vertritt den Iran bei den Atomverhandlungen.

Reza Najafi vertritt den Iran bei den Atomverhandlungen.

(Foto: REUTERS)

Der Iran macht sich bei den Atomverhandlungen Gedanken über die Sicherheit der Gespräche. Um Spionage zu erschweren, fordert das Land Regeln. Experten haben bereits eine Vermutung, wer hinter einem Lauschangriff stecken könnte.

Wegen der Gefahr der Spionage wollen die iranischen Behörden bestimmten Regierungsvertretern den Einsatz von Smartphones zu dienstlichen Zwecken verbieten. Regierungsvertreter mit Zugang zu vertraulichen Informationen müssten künftig andere Telefone für ihre dienstliche Kommunikation benutzen, sagte der für den Heimatschutz zuständige General Gholamresa Dschalali laut der Nachrichtenagentur Isna. Es gebe immer eine Kopie der in ein Smartphone eingegebenen Informationen und in gewisser Weise habe der Hersteller immer Zugang zu diesen Informationen.

Die österreichischen und Schweizer Behörden hatten am Donnerstag mitgeteilt, sie gingen dem Verdacht nach, dass die Verhandlungen Teherans über das iranische Atomprogramm mit der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland in Genf und Wien ausspioniert worden seien.

Israelischer Lauschangriff?

Am Samstag forderte die iranische Botschaft in Wien laut der Agentur Isna das österreichische Außenministerium auf, die Sicherheitsvorkehrungen bei den Gesprächen zu erhöhen. Zudem wurden Bern und Wien aufgefordert, Teheran über den Verlauf der Ermittlungen zu informieren.

Informatikexperten sehen Israel, das das iranische Atomprogramm als Gefahr für die eigene Existenz betrachtet, hinter dem Spähangriff. Die israelische Regierung weist die Vorwürfe zurück. Das iranische Atomprogramm war bereits wiederholt Ziel von Cyberangriffen, insbesondere mittels der Computerviren Stuxnet und Duqu. Duqu kam laut Experten auch beim jüngsten Angriff zum Einsatz. Dschalali sagte, Stuxnet sei "die gefährlichste Waffe gewesen, die fähig war, die Atomanlagen zu zerstören", doch habe das Virus glücklicherweise neutralisiert werden können.

Quelle: ntv.de, spt/AFP

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