Keine "Arena für Wettbewerb" Xi warnt USA vor Machtkampf im Pazifik
17.11.2022, 16:07 Uhr
Chinas Xi warnt vor einem "neuen Kalten Krieg".
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die Beziehungen zwischen Washington und Peking sind derzeit an einem Tiefpunkt. In einer Grundsatzrede warnt Chinas Xi nun vor einem weiteren Kräftemessen der Supermächte im Pazifik. Die Region gehöre niemandem als "Hinterhof".
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat vor einer neuen Mentalität des Kalten Krieges in der Asien-Pazifik-Region gewarnt. Die Region dürfe nicht zu einer "Arena für den Wettbewerb zwischen großen Mächten" werden, hieß es in einem von der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichten Redetext für ein Treffen von Wirtschaftsvertretern vor dem Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) in Bangkok. Offenbar in Anspielung auf den Rivalen USA hieß es, die Asien-Pazifik-Region gehöre niemandem als "Hinterhof".
Der Versuch, einen "neuen Kalten Krieg" zu führen, werde nicht zugelassen, so Xi. Unilateralismus, Protektionismus und jegliche Versuche, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu politisieren und zu bewaffnen, müssten auf ganzer Linie abgelehnt werden. Jeder Versuch, die über viele Jahre aufgebauten industriellen Lieferketten in der Asien-Pazifik-Region zu stören oder abzubauen, werde die wirtschaftliche Kooperation in eine Sackgasse führen. Nur Offenheit bringe Fortschritt, hieß es in der Grundsatzrede.
Die Asien-Pazifik-Region sei früher durch internationale Streitigkeiten und Machtrivalitäten belastet gewesen und habe stark unter Konflikten und Kriegen gelitten. Heute sollten die Länder auf dem Pfad der friedlichen Entwicklung vorangehen und die wirtschaftliche Integration voranbringen, sagte Xi.
Der chinesische Staatschef war nach der Teilnahme am Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) auf der indonesischen Insel Bali in der thailändischen Hauptstadt eingetroffen. Dort findet am Freitag und Samstag der APEC-Gipfel statt.
Die Beziehungen zwischen China und den USA sind derzeit auf einem Tiefstand. Streitpunkte sind Chinas Rückendeckung für Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg, der Handelskrieg, die Spannungen um das demokratische Taiwan und die Territorialansprüche Chinas im Südchinesischen Meer. China wirft den USA vor, seinen Aufstieg in der Welt behindern zu wollen. Die USA wiederum sehen China zunehmend als wirtschaftlichen Rivalen und Bedrohung ihrer Sicherheit.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts