Politik

Konflikt in Berg-Karabach Zehntausende Menschen fliehen vor Kämpfen

Nach ersten Schätzungen sind bis zu 75.000 Menschen auf der Flucht.

Nach ersten Schätzungen sind bis zu 75.000 Menschen auf der Flucht.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Berg-Karabach toben seit anderthalb Wochen heftige Kämpfe. Ein Ende des Blutvergießens ist nicht in Sicht. Inzwischen soll die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht sein.

In der Kaukasusregion Berg-Karabach ist nach den Worten eines örtlichen Behördenvertreters rund die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht vor den seit Tagen andauernden Kämpfen. Etwa 90 Prozent von ihnen seien Frauen und Kinder, sagte der Bürgerbeauftragte der selbsternannten Republik Berg-Karabach, Artak Belgarjan. Rund 70.000 bis 75.000 Menschen seien betroffen.

In Berg-Karabach toben seit anderthalb Wochen heftige Kämpfe. Die ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan liefern sich seit Jahrzehnten einen erbitterten Konflikt um die Region im Südkaukasus, die mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans.

Ein schnelles Ende des Blutvergießens ist derweil nicht abzusehen. Aserbaidschans Verteidigungsminister Zakir Hasanov wies am Dienstag an, die "zielgerichtete und konsequente Zerstörung feindlicher Streitkräfte" fortzusetzen. Das teilte sein Ministerium in der Hauptstadt Baku mit. Auch die Behörden von Berg-Karabach drohten im Falle weitere Angriffe mit Vergeltung. Unterdessen sicherte die Türkei ihrem Verbündeten Aserbaidschan abermals weitere Unterstützung zu. Dazu reiste der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Aserbaidschan zu Gesprächen mit seinem Kollegen Jeyhun Bayramov. Er rief dabei die internationale Gemeinschaft zu Solidarität mit Aserbaidschan auf. "Armenien und Aserbaidschan auf gleicher Höhe zu halten oder diesen zwei Ländern auf gleiche Weise zu begegnen, bedeutet, die Besatzer zu belohnen", sagte er.

Die Türkei steht auf der Seite Aserbaidschans. Armenien sieht dagegen Russland als Schutzmacht. Der seit Jahrzehnten dauernde Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken war vor mehr als einer Woche eskaliert. Seither kommt es zu den schwersten Gefechten seit Jahren. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld daran.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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