Politik

China unter Verdacht Zweite Hacker-Attacke auf USA entdeckt

Das Office of Personnel Management in Washington ist die Personalbehörde der Bundesverwaltung der USA.

Das Office of Personnel Management in Washington ist die Personalbehörde der Bundesverwaltung der USA.

(Foto: dpa)

Bei der Untersuchung einer Hacker-Attacke auf die Personaldaten von Mitarbeitern der US-Bundesverwaltung stellen die Ermittler fest, dass es eine zweite Attacke gab. Die US-Behörden sehen China hinter den Angriffen.

Nach einer zweiten Hacker-Attacke auf Personaldaten von Beamten erwägen die USA finanzielle Sanktionen gegen die vermutlich chinesischen Angreifer. Wie US-Medien unter Berufung auf Regierungsbeamte berichteten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein System des Office of Personnel Management (OPM) betroffen.

In diesem System sind Angaben über Familienangehörige, Freunde und Kollegen von Bundesbeschäftigten abgespeichert. Die Behörde untersuche jetzt, wie viele Menschen von dieser Cyberattacke betroffen seien, sagte ein OPM-Sprecher.

Bereits vor rund einer Woche hatte die Bundesverwaltung berichtet, dass sich vermutlich chinesische Hacker Zugriff auf Personaldaten von vier Millionen aktueller und ehemaliger Mitarbeiter verschafft hätten. Demnach ging es dabei um Sozialversicherungsnummern, Arbeitsbeschreibungen und Beurteilungen der Mitarbeiter.

Bei der nun von der Behörde enthüllten Attacke sollen sich die Hacker nach Angaben der "Washington Post" Zugang zu Daten in Fragebögen verschafft haben. Sie seien von Bewerbern um Posten mit Zugang zu geheimen Informationen ausgefüllt worden und enthielten möglicherweise auch medizinische Daten, Adressen und Telefonnummern. Diese zweite Cyberattacke sei bei der Untersuchung der ersten entdeckt worden.

US-Ermittler gehen davon aus, dass eine chinesische Gruppe hinter den Angriffen auf die Bundesverwaltung steckt. Sie soll sich in den vergangenen drei Jahren bereits Zugriff auf Dateien in mehreren US-Behörden und Unternehmen militärischer Vertragspartner verschafft haben. Die genaue Beziehung der Gruppe zum chinesischen Staat sei nicht bekannt, so die "New York Times", aber die Chronologie der Attacken entspreche den wirtschaftlichen und strategischen Zielen Pekings.

China hat die Hacker-Vorwürfe als "grundlose Anschuldigungen" zurückgewiesen. US-Präsident Barack Obama hatte nach einem Nordkorea zugeschriebenen Cyberangriff auf Sony Pictures im April eine Verordnung erlassen, die finanzielle Strafmaßnahmen gegen Hacker und deren Sponsoren erlaubt. Demnach könnten etwaige Vermögenswerte in den USA eingefroren und Amerikanern Handel mit den Beschuldigten untersagt werden. Die Anwendung dieser Verordnung "sei auf dem Tisch", zitierten Medien Obamas Sprecher Josh Earnest.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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