Bis zu 136 Euro sind drin Bei Kreditkarten gibt's eine Menge zu sparen
19.04.2023, 11:57 Uhr Artikel anhören
Grundsätzlich sollten Bankkunden nicht ungeprüft die Kreditkarte ihrer Hausbank nutzen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Etwa 40 Millionen Kreditkarten stecken in deutschen Brieftaschen. Und mit denen kann man eine Menge anstellen. Mitunter kommen sie aber ihren Besitzer teuer zu stehen, wie ein Finanztest-Vergleich von 36 weit verbreiteten Kreditkarten zeigt.
Auch wenn das Leben gerade teuer ist, möchte niemand darben. Ein Mittel, um Geld bequem an den Mann zu bringen: Kreditkarten. Damit lassen sich zu Hause bequem auf der Couch die Onlinebestellung, der Einkauf im Supermarkt oder der Mietwagen samt Tankrechnung im Auslandsurlaub bezahlen. Bargeld gibt es an Automaten im In- und Ausland ebenfalls.
Die Kreditkartenarten unterscheiden sich in der Art, wie die Kartenumsätze abgerechnet werden. Als da wären:
- Debitkarte: Beim Geldabheben und Bezahlen wird das angebundene Girokonto noch am selben Tag belastet. Genaugenommen ist es keine echte Kreditkarte. Es kann deshalb sein, dass die Karte von einigen Dienstleistern wie Autovermietungen nicht akzeptiert wird.
- Charge-Card: Die Bank stellt einmal im Monat eine Gesamtrechnung über alle Umsätze aus und zieht den Betrag per Lastschrift vom Girokonto ein. Der Kunde hat somit einen kurzfristigen zinslosen Kredit.
- Credit-Card: Immer mehr Kreditkarten haben die Option der Teilzahlung, bei der sich die Kreditkartenabrechnung in eine Ratenzahlung umwandelt: Nur ein bestimmter Prozentsatz der monatlichen Umsätze wird eingezogen. Der Rest läuft als Kredit mit hoher Zinsbelastung von jährlich rund 9 bis 20 Prozent weiter, bis der Kunde den fehlenden Rechnungsbetrag überweist (Revolving Credit). Meist kann die Teilzahlung abgewählt werden. Andernfalls sollten Nutzende ihre Ausgaben pünktlich ausgleichen, um hohe Zinsen zu vermeiden. Wer seine Karte dauernd nutzt, läuft ansonsten Gefahr, auf Dauer einen beträchtlichen Schuldenberg anzuhäufen.
- Prepaidkarte: Nutzer müssen die Karte vor dem Bezahlen mit Geld aufladen. Sie können nur so viel ausgeben, wie sie eingezahlt haben. Die Karten gibt es ohne Bonitätsprüfung. Der Betrag wird sofort nach dem Bezahlen vom Guthaben abgezogen.
Oft werben die Anbieter mit kostenlosen Karten, doch bei genauer Betrachtung stimmt das oft gar nicht, wie Finanztest bei einem Vergleich von 36 weit verbreiteten Kreditkarten feststellen muss.
Grundsätzlich sollten Bankkunden nicht ungeprüft die Kreditkarte ihrer Hausbank nutzen. Bei 25 bis 40 Euro Gebühr im Jahr gibt es günstigere Alternativen. Die Jahresgebühr wird bei Kreditkarten von der Hausbank nur manchmal - bei einem vorgegebenen Gesamtumsatz - teilweise oder ganz erlassen. Beim Abheben am Automaten werden im Ausland meist 2 bis 3 Prozent der Summe, mindestens aber ein Pauschalbetrag von oft 5 Euro fällig. Karten von Sparkassen und Volksbanken sind nicht Teil des Vergleichs der Kreditkarten, weil es sie nicht bundesweit gibt.
Sechs Karten überzeugen im Preis
Die teuerste Karte in der Untersuchung ist mit 136 Euro Jahreskosten die American Express Card - vor allem auf Reisen. Der Grundpreis allein beträgt 55 Euro, solange man nicht über 9000 Euro im Jahr mit der Karte ausgibt. Dazu kommen im Ausland schnell weitere 80 Euro an Einsatz- und Umrechnungsgebühren zusammen. Vier weitere Karten sind mit mehr als 100 Euro (Deutsche Bank/Mastercard Standard, Card Complete Service Bank/Diners Club Classic Card, DKB/Lufthansa Miles & More Blue Credit Card (Mastercard) und Sixt/American Express) ebenfalls teuer.
Es geht aber deutlich günstiger. Gratis sind die Charge-Visa-Karte von Barclays, Genialcard und Awa7 (Hanseatic Bank) sowie die Deutschland-Kreditkarte Classic von Paysol (Hanseatic Bank), wenn man die Teilzahlung abstellt, bei der zusätzliche Zinsen anfallen. Gratis für Standardnutzer und günstig für Reisende sind die Visa World Card (ICS) und die Mastercard der Norisbank.
Debitkarten sind laut Finanztest kein vollwertiger Ersatz für eine klassische Kreditkarte. Sie werden von Mastercard und Visa ausgegeben und sind eine Mischung aus Giro- und Kreditkarte. Jeder Umsatz wird sofort vom Konto abgebucht. Entgegen der Ankündigung einiger Banken können diese Karten nicht immer alles, was die klassische Kreditkarte kann.
Quelle: ntv.de, awi